Für das Gewerbegebiet Süd in Tieringen ist die Landesstraße 440 zu verlegen. Damit beschäftigte sich der Gemeinderat. Foto: Stadt Foto: Schwarzwälder-Bote

Gewerbegebiet Süd: Meßstetter Stadträte zeigen sich froh über die Ergebnisse / Obere Bära fließt auf 100 Meter in neuem Bett

Ein umfangreicher Tagesordnungspunkt, über den der Meßstetter Gemeinderat in seiner letzten Sitzung vor den Sommerferien zu beraten und entscheiden hatte, war der Bebauungsplan Gewerbegebiet Süd in Tieringen mit dem Verlegen der Landesstraße L 440 sowie dem Ausweisen gewerblicher Entwicklungsflächen.

Meßstetten. Das Konsultationsverfahren zwecks Ausweisen von Kohärenzflächen als Ausgleich für den Eingriff in das Flora-Fauna-Habitat-Gebiet Östlicher Heuberg und das Wasserrechtsverfahren für die Obere Bära im Zusammenhang mit dem Bebauungsplan Gewerbegebiet Süd in Tieringen beschäftigte den Meßstetten Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung.

Im Zuge der weiteren Planungen für das Verlegen der L 440 ist die Trassenführung im Bereich des südwestlichen Hangbereichs deutlich verändert worden. Demnach wird die Trasse um 20 Meter nach Norden in den unteren Hangbereich gerückt. Deshalb ist die günstigere topografische Lage optimal zum Verringern der Einschnittsbereiche und -höhen zu nutzen. Neben dem Minimieren der Risiken aus den geologischen Verhältnissen, was auch hohe Kosteneinsparungen bringt, sind ein Reduzieren des Flächenverbrauchs und ein geringeres Überschneiden mit dem FFH-Gebiet erreicht. Unter Beachten der Sicherheit, des Lärmschutzes, der Geologie, des Gewässer- und Hochwasserschutzes der Bära, des Naturschutzes und der Ausgleichmaßnahmen für das FFH-Gebiet, des Bodendenkmalschutzes, der Gliederung der gewerblichen Bebauung, des Massenausgleiches, der weiteren gewerblichen Ergänzungsfläche sowie der Raumordnung wird durch einen erneuten Aufstellungsbeschluss und die anschließende förmliche Beteiligung jede Rechtsunsicherheit vermieden.

Aufgrund der weitgehend mit den Fachbehörden abgestimmten Planunterlagen und Gutachten erscheint nach derzeitigem Planungsstand ein Entwurfsbeschluss noch vor Jahresende und ein Satzungsbeschluss mit Abschluss des Bebauungsplanverfahrens und der Parallelverfahren im ersten Halbjahr 2018 realistisch.

Die Kosten für diese Maßnahmen betragen rund 13 Millionen Euro. Bis im März/April 2018 wird mit dem Abschluss der öffentlich-rechtlichen Verträge gerechnet. Im Juni/Juli 2018 soll die Bekanntmachung des Bebauungsplanes und im Jahr 2019 das Umsetzen der Baumaßnahmen L 440/K 7144 erfolgen. Über die von Klaus Großmann und Hubert Wesner vorgebrachten Ergebnisse zeigte sich Tarzisius Eichenlaub sehr froh, dass man endlich auf einen guten Weg gekommen sei. Elke Beuttler schloss sich dem an und meinte, dass die Aufstellungen und Vorlagen sehr hilfreich gewesen seien und wohl die beste Lösung gebracht hätten. Allerdings müsse sie bezüglich der Gesamtkosten doch etwas schlucken.

Zum zweiten Punkt, dem Konsultationsverfahren, sind die Ausgleichsmaßnahmen nordöstlich der Heidenhöfe vorgesehen. Die Kohärenzsicherung beinhaltet eine Eingliederung der zirka 11 100 Quadratmeter großen Fläche.

Die Baumaßnahmen ziehen ein Neuverlegen der Rohrleitungen unter der Firma Mattes und Ammann, ein Anbinden der westlich bestehenden geplanten Retentionsfläche, um den Gewässerverlauf auf Bestandshöhenniveau zu bringen, ein Anbinden an den bestehenden Bachverlauf, den Erhalt des Wiesenbachcharakters, eine begehbare Böschung sowie die Zugänglichkeit des Gewässers mit sich. Die Kostenschätzung liegt bei 70 000 Euro.

Der dritte Punkt behandelte das Wasserrechtsverfahren für die Obere Bära im Zusammenhang mit dem Bebauungsplan Gewerbegebiet Süd in Tieringen. Für das Verlegen der L 440 wird das gesamte Areal um bis zu zwei Meter angehoben und eine Verbindungsstraße zur K reisstraße 7144 angelegt. Daher soll die Obere Bära auf einer Länge von rund 100 Metern neu gebettet und nach Unterqueren der K 7144 wieder an das bestehende Bachbett angeschlossen werden.

Zu allen drei Punkten beschloss der Gemeinderat das Einleiten der Verfahren.