Meßstetter Ferienwanderungen: Mittelalterliche Musik und geheimnisvolle Geschichten zum Auftakt

Das Wetter hätte nicht besser sein können zum Auftakt der neunten Meßstetter Ferienwanderungen.

Meßstetten-Hossingen. Ferienwanderungen in Meßstetten – das sind jene Veranstaltungen, bei denen Einheimische auf bekannten Wegen trotzdem viel Neues entdecken und Gäste herausfinden, wie schön die Landschaft rund um die Heubergmetropole ist. Sie war zum Auftakt der neunten Ferienwanderungen zudem von der Sonne bestens beschienen, so dass die rund 170 Teilnehmer anschließend auf dem Dorfplatz unterhalb der Kirche und beim Heimatmuseum noch zusammensitzen konnten.

Obmann Thomas Neher und Hans Mayer von der Hossinger Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins spickten die rund zweistündige Wanderung mit viel Wissenswertem über das Schafhaus, das Leuzefeld und vor allem über die Burg. Dafür dankte ihnen Bürgermeister Frank Schroft, vergaß aber auch die Mitarbeiter der Stadtverwaltung und das Begleitteam des Roten Kreuzes Tieringen-Hausen nicht.

Wanderführer Thomas Neher hatte sich sehr gut vorbereitet und überraschte die Wanderer mit Informationen über die Ortswappen von Hossingen, Lautlingen und Margrethausen, die sich sehr ähneln. Einziger Unterschied: die Hirschkuh im Wappen Lautlingens blickt nach rechts – im Gegensatz zu den anderen, die nach links blicken. Des Rätsels Lösung ist ein Falscheintrag im Wappenbuch, der so übernommen worden sei, verriet Neher, ehe es auf die Strecke ging: vorbei am neuen Vereins- und Feuerwehrhaus, auf teils matschigem Weg, vorbei an Wasserpfützen, in Richtung Schafstall.

Der Dudelsack ruft zur Vollversammlung

Dort wusste Thomas Neher ebenfalls Geschichtsträchtiges über die Schafhaltung und das angrenzende Gelände "Leuzefeld" zu berichten, ehe der Weg unter schattenspendenden Bäumen die Wanderer zur "Burg" führte, wo abermals eine Überraschung wartete. Denn Thomas Neher spielte mit der Sackpfeife, also dem Dudelsack, bis alle Wanderer vollständig versammelt waren. Sein großes Wissen über die Burg, ihre Bewohner und den Schimmelreiter, der sein Unwesen getrieben haben soll, teilte er gern mit seinem Publikum – besonders jene gespenstische Geschichte um den Burtales-Bua, der durch seine Machenschaften immer wieder für Angst und Schrecken gesorgt habe und auch heute noch in manchen Köpfen herum spuke.

An der Wanderhütte gab es ein Modell der früheren Burg zu betrachten, und Thomas Neher spielte passend dazu mittelalterliche Weisen auf der Leier, für die er reichlich Applaus erntete. Unterhalb der Burg überquerte die Gruppe dann die Straße zwischen Hossingen und Unterdigisheim, um – an der früheren Schanze vorbei – über den Rad- und Wanderweg zum Ausgangspunkt zurück zu kommen. Dort wartete das obligatorische Vesper mit Roter Wurst und Wecken, Bauernbratwurst und Getränken, damit sich die Wanderer in gemütlicher Runde stärken und unterhalten konnten. Die "Burtalesbuaba" servierten zünftige volkstümliche Musik dazu.

 Bei der nächsten Ferienwanderung am Mitttwoch, 3. August, sind die Teilnehmer mit dem Heimatverein Kohlraisle rund um Tieringen unterwegs.