Natur: Senioren bauen Futterstationen

Meßstetten-Oberdigisheim. Senioren des "Haus Raichberg" aus Onstmettingen haben das Naturerlebniszentrum der Sparkassenstiftung Umwelt und Natur besucht. Gemeinsam mit Kindern und Familien bastelten sie Futterstationen für den Garten.

Der Bus mit Josiane Zeifang fuhr pünktlich auf den Hof der Umweltbildungseinrichtung. Die Betreuungskraft des Pflegeunternehmens "beneVit" begleitete zusammen mit Maria-Therese Wessel vier Senioren zum Werkstattangebot in Oberdigisheim. Das Ziel der Pflegekräfte: Abwechslung im Heimalltag bieten und Leistungsanreize setzen. "Deshalb kommen wir ins Naturerlebniszentrum. Denn viele Senioren haben früher einen Beruf im Handwerk ausgeübt."

Im Sitzkreis stehen statt der üblichen Hocker bequeme Stühle für die betagten Gäste bereit. Andere Besucher wie die Schulkinder Toni, Luka, Sarah und Julia aus Oberdigisheim und eine Familie aus Ratshausen treffen noch ein. "Den Vogel kenne ich!", ruft ein Mann mit Hut und zeigt mit dem Stock auf eine Amsel aus Holz, die an einer Säule befestigt ist. "Und das ist eine Eule", ergänzt der Mann.

Stiftungsökologe Hannes Schurr spielt über einen mp3-Player die passende Vogelstimme ab. Danach geht es an die Arbeit. Zwei Männer entscheiden sich für den Bau eines Futterstabs. An der Tischbohrmaschine spannen die Senioren das Holzstück ein.

Die Rentner arbeiten langsam und sorgfältig im gleichmäßigen Rhythmus. Am anderen Tisch basteln zwei Heimbewohner an einer Futterstation für Meisenknödel. Ein weißhaariger Mann hilft der zehnjährigen Emeline beim Sägen. Mit energischen Handbewegungen teilt er die Holzplatte in zwei Hälften.

Zurück am Werktisch spitzen zwei Senioren auf Stühlen die Enden von Haselnusszweigen mit einem Schnitzmesser an.

"Ich habe früher in einer Fabrik Verpackungen hergestellt", erzählt ein Mann. "Mit den Händen habe ich immer gern gearbeitet", ergänzt ein anderer Besucher. Jetzt werden die Sitzstangen in den Futterstab gesteckt.

Danach wird in die großen Löcher noch Vogelfutter gedrückt. "Den Futterstab und die Meisenknödel hängen wir im Garten auf", sagt Josiane Zeifang. "Dort können alle Heimbewohner die Vögel beobachten und ihre Handwerksarbeit bewundern." Zeifang und die Stiftungsmitarbeiter freuen sich über die Begegnung.