Freuen sich über die Akkreditierung (von links): Susanne Conzelmann, die Begutachter Tobias Poeste und Robert Witte, Laborleiter Michael Bermes und der Inhaber von Mattes & Ammann, Christoph Larsén/Mattes. Foto: M&A Foto: Schwarzwälder-Bote

Mattes & Ammann: Die Tieringer Firma verfügt nun über das erste akkreditierte Prüflabor als reiner Meterwarenlieferant

Die Deutsche Akkreditierungsstelle bestätigt es per Urkunde: Das Prüflaboratorium der Firma Mattes & Ammann besitzt die Kompetenz, die Materialeigenschaften von Textilien und textilen Erzeugnissen nach einer bestimmten Norm zu prüfen. Damit geht ein langer Prozess zu Ende.

Meßstetten-Tieringen. "Es ist eine sehr mühsame Aufgabe gewesen, die sehr viel Arbeit, Zeit und Mühe gekostet hat, aber jetzt heißt es: ›Ende gut, alles gut‹", freut sich der Inhaber der Tieringer Firma Mattes & Ammann, Christoph Larsén/Mattes, darüber, dass sein Unternehmen nach eigenen Angaben der erste reine Meterwarenlieferant in Europa ist mit einem akkreditierten Labor. Per Bescheid bestätigt die Deutsche Akkreditierungsstelle dem Zentrallabor der Firma die Kompetenz, nach einer bestimmten Norm physikalisch-technologische Prüfungen vorzunehmen, das Brennverhalten und die Farbechtheit zu bestimmen, um so die Materialeigenschaften von Textilien und textilen Erzeugnissen zu ermitteln.

Internationale Akzeptanz und Anerkennung erhofft sich Geschäftsleiter Larsén/Mattes durch diese Akkreditierung: "Das bringt Wettbewerbsvorteile und stärkt unsere fachliche und technische Kompetenz." Das Labor prüft nach standardisierten Normen die physikalischen Werte der Textilien – etwa die Dehnwerte, die Dicke und das Gewicht. Die dabei ermittelten Ergebnisse sind allgemein verbindlich anerkannt, was es ermöglicht, dass das Labor auch extern für andere Kunden arbeitet und das in Rechnung stellt: "Wir haben auch das Ziel, das Labor und die Qualitätssicherung kostenseitig zu entlasten", erläutert Larsén/Mattes.

Hintergrund des Vorgehens von Mattes & Ammann ist, bei der eigenen Kundschaft einen noch höheren Grad des Vertrauens zu erreichen: "Mit der Akkreditierung signalisieren wir der Automobilindustrie, dass wir einen besonders hohen Standard bei den Prüfungen haben", betont Larsén/Mattes. "Damit zeigen wir, wie genau wir sind. Das soll das eigene Geschäft beflügeln." Der Firmenchef ist deshalb "stolz" auf die Verantwortlichen, die den Prozess in Gang gebracht und begleitet haben: Laborleiter Michael Bermes und Susanne Conzelmann, welche die Labororganisation übernommen hat.

Die Akkreditierung wird regelmäßig überprüft und ist zunächst bis zum 13. Juli 2021, also für fünf Jahre, gültig. Dann muss sie neu beantragt und zugelassen werden. Um sich für die Akkreditierung zu qualifizieren, musste sich das Team um Laborleiter Bermes "stark engagieren", wie Larsén/Mattes sagt: Unter anderem war das Personal zu schulen, waren die Verantwortungen und Kompetenzen in einem Organigramm festzulegen, mussten Prüfverfahren und teilweise Software validiert und ein EDV-Konzept für den Datenschutz und die Datensicherheit geschaffen werden. "Wichtig war vor allem, die Beteiligten aufzuklären, einzubinden und mitzunehmen", betont der Laborleiter. Ende 2014 hatten sich die Verantwortlichen für das Projekt entschieden, das Labor akkreditieren zu lassen, denn, so Bermes: "Die Qualität ist und bleibt der zentrale Wettbewerbsfaktor für jeden geschäftlichen Erfolg." Entscheidend ist, dass sich die Messergebnisse zurück verfolgen lassen. "Diese Transparenz führt dazu, dass sich die Wertigkeit des Labors nach außen und innen steigert", verdeutlicht Bermes. Es gehe um eine stetig hohe Leistungsqualität und Kundenzufriedenheit.

Die Einrichtung arbeitet vollkommen unabhängig

Elementar ist, dass das Zentrallabor M&A, wie es jetzt heißt und in das Mattes & Ammann zwischen 500 000 und 700 000 Euro in den vergangenen Jahren investiert hat, eigenständig und unabhängig ist. Das hat, so Larsén/Mattes, bereits zu einer überraschend hohen Anzahl von Anfragen für Laboraufträge durch externe Firmen geführt.

Auf dem Weg zur Akkreditierung halfen Dritte – beratende Personen – mit ihrer Erfahrung. Bereits vor rund vier bis fünf Jahren hatte das Unternehmen eine solche Akkreditierung angedacht, dann aber auf unbestimmte Zeit zurück gestellt. Jetzt ist die "streckenweise mammuthaft anmutende Arbeit" nach nicht ganz zwei Jahren abgeschlossen.

Das dokumentiert sich auch nach außen: Am Verwaltungsgebäude ist die Leuchtwerbung erweitert mit der Aufschrift "M&A Zentrallabor" – in stromsparender LED-Technik, wofür sich die Kosten auf rund 6000 Euro belaufen.