Reinhard Wulf erläuterte seine Fotografien bei einer spontanen Führung durch die Ausstellung in der Galerie Fehlochhof. Foto: Franke Foto: Schwarzwälder-Bote

Galerie Fehlochhof: Ausstellung "Sinnenwahrnehmung" ist eröffnet / Fotografien aus der Welt des Eises

In der Galerie Fehlochhof auf dem Michelfeld haben die Ausstellungsmacher die Foto-Präsentation "Sinnenwahrnehmung" mit Arbeiten von Reinhard Wulf eröffnet.

Meßstetten-Michelfeld. Ein Auge für das Kleine, Unscheinbare hat er. Auch die Fähigkeit, die oft flüchtigen Augenblicke mit der Digitalkamera einzufangen und gegebenenfalls aufzubereiten, bringt er ein. Hinzu kommen der geübte Blick des Kunstverständigen und ein externer Dienstleister. Das alles harmonisch arrangiert in eigentlich privaten Räumen ergibt, mit einzigartiger Note, eine Ausstellung in der Galerie Fehlochhof auf dem Michelfeld zwischen Hossingen und Oberdigisheim.

Einen ersten Eindruck davon durften sich die Gäste direkt nach der Vernissage der Ausstellung "Sinnenwahrnehmung" verschaffen, die einen Ausschnitt aus den Werken des Fotokünstlers Reinhard Wulf zeigt. Er selbst erläuterte Hintergründe bei einer kurzen Führung, die sich spontan ergeben hatte. Brigitte Wagner-Wulf hatte die Schau aus Anlass des nahenden 75. Geburtstags ihres Mannes eingefädelt. Sie war es, die auch zur Einführung in die Präsentation sprach.

In die Welt des Eises und der Schönheit wolle sie den Besucher eintauchen lassen, begann sie. Der Künstler Reinhard Wulf öffne sich immer noch mehr dem Staunen, spüre, dass vieles umso geheimnisvoller werde, je lebendiger und wirklicher er selbst sei.

Sein erster Fotoapparat war eine Agfa-Box, mit der Wulf schon früh und auch während seines Medizinstudiums Filme belichtete, diese selbst entwickelte und Vergrößerungen anfertigte. Trat das feine Hobby über den beruflichen Werdegang und in der Familienphase nach hinten, meldete es sich anschließend wieder mit neuem Anspruch. Es begann ein Dialog Wulfs mit Künstlern, der sein Sehen zu ordnen begann, doch wirklich intensiv wurde der Umgang mit dem Medium Digitalfotografie mit dem Eintritt in den Ruhestand.

Fotokunst und Malerei korrespondieren

Die Fotokunst stehe in der Auseinandersetzung mit den Techniken der Malerei, halte letztlich ebenfalls flüchtige Momente fest und gestalte so eine Fläche, die tiefere Gedanken und Assoziationen zum Gesehenen entstehen ließen. Wulfs Arbeiten stünden in einem ständigen Dialog zwischen Realem und Idealem, resümierte Brigitte Wagner-Wulf. Nur scheinbar zufällig passt die zeitgleich zu Reinhard Wulfs Fotoarbeiten installierte Ausstellung. So harmonieren die Glasarbeiten mit den vereisten Landschaften, und die Aquarelle bereiten mit ihren herbstlichen Farben auf Eis und Schnee in den Fotografien vor. Brigitte Wagner-Wulf ging allgemein auf die Inhalte mancher Bilder und ihrer Bearbeitung ein, auch darauf, dass etliches auf den Knien oder sogar im Liegen entdeckt werden will. Besucher der Galerie müssen das nicht mehr tun und können sich eigene Eindrücke bis zum 27. November verschaffen; jedes Wochenende ist geöffnet von 11 bis 17 Uhr.