Preisverleihung in der Gewerbeschule Tuttlingen: die Mitglieder der Jury unter Vorsitz des Architekten Frank Hovenbitzer (ganz rechts), der Verbandsvorsitzende Bürgermeister Lothar Mennig (Mitte) und Architekt Robert Brixner (Dritter von rechts) Foto: Schwarzwälder-Bote

Hugo-Häring-Auszeichnung für Neubau im Wasserwerk Hammer

Meßstetten. Freude herrscht beim Zweckverband Wasserversorgung Hohenberggruppe über die Hugo-Häring-Auszeichnung für den Neubau im Wasserwerk Hammer.

Bei der Preisverleihung in der Gewerbeschule Tuttlingen zeichnete der Bund Deutscher Architekten in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg den Neubau des Werkstatt- und Bürogebäudes im Wasserwerk Hammer als einziges Vorhaben in der Kategorie Industrie- und Gewerbebauten aus.

Der Vorsitzende der Jury, Frank Hovenbitzer aus Lörrach, würdigte das vorbildliche Bauwerk: "Die Neuordnung des Wasserwerks bündelt die unterschiedlichen Nutzungsanforderungen zu einer kompakten und wirtschaftlichen Gesamtstruktur. Der Neubau des Werkstatt- und Bürogebäudes bildet mit Carport und Maschinenhalle einen abschließbaren Wirtschaftshof. Die Nutzungen Garage, Werkstatt und Büro sind in drei Geschossen thematisch gestapelt. Die gewählte Mischkonstruktion aus Stahlskelett und vorgefertigten Spannbeton-Hohlkörper-Deckenelementen sowie Hohlwandfertigteilen folgt den Prinzipien des industriellen Leichtbaus mit Ready-makes und erzeugt mit der rhythmisierten Pfosten-Riegel-Fassade und Profilglastrennwänden im Inneren eine hohe Transparenz an Klarheit sowie eine freundliche Arbeitsatmosphäre. Die Verwendung von Holz und regionalen Materialien unterstützt die landschaftliche Einfügung."

Dem schloss sich die Jury in ihrer Würdigung an: "Das Wasserwerk Hammer liegt in einem sensiblen Landschaftsausschnitt in einer Flussaue. Der Neubau eines Werkstatt- und Bürogebäudes mit Garagenebene ist gut in die Landschaft eingebettet. Es setzt an der Schauseite des im Bestand gesichtslosen Ensembles aus Funktionsgebäuden um einen Wirtschaftshof einen starken Akzent. Die gelungene Durcharbeitung der Fassadenstruktur und die feine Ausführung der Dachtragekonstruktion finden in der gestalterischen Qualität ihre Entsprechung im Inneren des Gebäudes. Dem Verfasser ist es gelungen, einen denkbar prosaischen Funktionsraum ansprechend zu definieren, die Werkstattbereiche kompakt zusammen-zuführen und bei den Büros im Obergeschoss ein hohes Maß an Aufenthaltsqualität anzubieten. Das Bauwerk suggeriert mit seinem qualitätvollen Auftritt auch eine Haltung des Bauherrn, die Sensibilität im Umgang mit Ressourcen, aber auch Augenmerk für die Wertigkeit menschlichen Schaffens verheißt."