Der Gospelchor "promised land" in der Lamprechtskirche Foto: Franke Foto: Schwarzwälder-Bote

Gospelchor "promised land" konzertiert in der Lamprechtskirche / Stehende Ovationen

Von Peter Franke

Meßstetten. Eindrucksvoll hat sich der Gospelchor "promised land" aus Sigmaringen in der Lamprechtskirche Meßstetten vorgestellt: Musik, welche die Ohren verwöhnte und das Herz berührte, bei den meisten Zuhörern die Arme und Hände bewegte und bei manchen sogar in die Beine ging. "Bless the Lord" stehe als Titel über dem Abend, sagte Pfarrer Reinhold Schuttkowski und begrüßte damit die Konzertbesucher und den Gospelchor. Und Chorleiter Ulrich Mildenberger lud gleich zu Beginn ein, mitzusingen. Es sei auch Platz für ein paar falsche Töne. Die blieben dann aber doch ziemlich rar. Stattdessen gab es Lieder mit hoher Ausdruckskraft, dynamischer Choreografie, selbstbewusst vorgetragen, ganz so eben, wie man es von Gospelinterpretationen erwartet. Mit dem Lied "Bless the Lord (Taizé)" auf den Lippen schritt der Chor aus den vier Ecken der Lamprechtskirche zur Bühne. "I’ll be there" mochte die Zusage Gottes abbilden, mitten in der Veranstaltung zu sein. Ulrich Mildenberger zeigte dabei erstmals seine stimmliche Ausdruckskraft beim Sologesang im Wechselspiel mit Gitarrist Heino Schäfer. Am Schlagzeug saß Ulrich Katz, am Keyboard Walther Keinath. Charly Knor spielte Bassgitarre, und Helmut Stegen brillierte mit seinem Saxophon an markanten Punkten.

In vielen Liedern setzten die Solisten Lina Madlener, Mira Mildenberger und Annemarie Wolf einzelne Glanzpunkte, erste in dem flotten "Take the Shackles of my Feet". Wer wollte, konnte die wichtigsten Textpassagen der gesungenen Texte von einem Blatt lesen, das auf allen Sitzplätzen lag. Gern hätten die Veranstalter mit deutlich mehr Gästen gefeiert. So erhielt das Konzert schon fast Freundeskreischarakter.

Viele Lieder seien dem Chor aus dem Herzen gewachsen, sagte Mildenberger. Man singe sie eigentlich schon von Anbeginn, suche aber beständig nach neuen Farben und halte sie dadurch interessant. Man schaue über die Ränder des eigenen Repertoires. Musik solle Spaß machen. Die meisten Gospels seien "nah am Leben. Sie tun gut", wertete Mildenberger.

Viele schöne Gospelsongs machten aus dem Konzert einen gehaltvollen Abend. Ob das bekannte "Just a Closer Walk with Thee", das getragenere "Change" oder das flotte "Operator, Information, Please Give Meßstetten Jesus on the Line!" – die Lieder trafen. "Maleika", "Gabriellas Song" und das Meddley aus dem Musikal "Hair" waren Beispiele für den Blick über den Tellerrand hinaus. Stehende Ovationen und Zugaben waren der Ausdruck des Empfindens, das Pfarrer Reinhold Schuttkowski mit dem Spruch "Wir fühlten uns wie im Himmel" in Worte zu fassen versucht hatte. Der Erlös des Abends wird für ein Weltmissionsprojekt, für Kinderheime in Südindien verwendet. Umhüllt von Musik begann das Konzert und es endete ebenso, indem der Chor singend ins Foyer zog und die Besucher durch ein singendes Spalier mit einem Segenslied verabschiedete.