Historische Bauersfrau Gretel Kommer besucht den Albverein

Von Hermann Schöller

Meßstetten-Oberdigisheim. Zum z’Liachtobed hatte die Ortsgruppe Oberdigisheim des Schwäbischen Albvereins eingeladen – und einen besonderen Gast eingeladen: die historische Bauersfrau Gretel Kommer aus Balingen.

Stilecht wie um 1850 gewandet, begrüßte sie die Gäste. Zunächst erklärte sie die verschiedenen Häser – Bekleidung – der damaligen Zeit. So wurde zwischen Sonntagshäs, Feiertagshäs, schönem Häs und Schaffhäs sowie Wertighäs unterschieden. Die Bauersfrau selbst hatte ihr Schaffhäs an.

Das in der Zeit um 1850 von den Frauen täglich getragene weiße Kopftuch wurde in Trauerfällen gegen ein schwarzes Tuch getauscht. Zudem hatte zu jener Zeit jede Frau ein silbernes Kreuz umhängen – auch bei der Feldarbeit, um Gott für die Ernte zu danken.

Weiter ging es mit Erzählungen über das bäuerliche Leben auf der Alb. Der Bauernstand bedeutete kärgliches Leben, es war mühsam und schwer. Selbst Kinder wurden zu schwerer körperlicher Arbeit angehalten. Das Leben war von strenger Zucht und Arbeit geprägt.

Die Bauersfrau erklärte die früheren Hausschlachtungen, die ein kleines Fest waren. Trotz der harten Arbeit und des kargen Lebens hatteen die Menschen in der damaligen Zeit auch schöne Momente. So waren Kirchweih, Dorfhochzeiten und Kartenspielen im Wirtshaus immer eine Freude. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann die Umstrukturierung von der Landwirtschaft zur Industrie. Häuser wurden umfunktioniert. Männer, Frauen und Kinder produzierten im gesamten Gebäude.

Lustige Geschichten aus der guten alten Zeit – von den Spitzbuben

Zum Abschluss ihres Vortrages erzählte Kommer noch lustige Geschichten aus der guten alten Zeit – unter anderem von den drei Spitzbuben aus Balingen.

Mit viel Beifall dankten die Gäste der Bauersfrau für ihre Erzählungen aus der guten alten Zeit. Der Abend klang in gemütlicher Runde aus.