Baugebiet "Wasserfuhr" Thema im Gremium

Meßstetten (key). Der "Storchenschnabel-Bläuling" hat seinen Weg in die Diskussion des Gemeinderats Meßstetten gefunden, und zwar deshalb, weil der seltene Schmetterling, der auf der Roten Liste für Baden-Württemberg aufgeführt ist, im Wohngebiet Wasserfuhr in Unterdigisheim vorkommt. Darauf hatte ein Naturschutzwart hingewiesen, der während der öffentlichen Auslegung des Bebauungsplans Stellung dazu genommen hat.

Um den Schmetterling, der neben dem Neuntöter, einem Vogel, und der Wanstheuschrecke zu den Leitarten im Talraum der Oberen Bära gehört, zu schützen, will die Stadt laut Thomas Faigle vom Bauamt entlang des Gewässergrabens eine ein Meter breite Hochstaudenflur auf vier bis fünf Meter ausdehnen – damit wachse der Lebensraum des Schmetterlings deutlich, wie der Naturschutzwart bestätigt habe, und die negativen Einflüsse des Baugebiets würden deutlich verringert. Weil im Baugebiet ein Schotterweg zum Außenbereich vorgesehen ist, etwa für Spaziergänger, müsse freilich die Zugangsmöglichkeit zur Ausgleichsfläche eingeschränkt werden. Die Stadt will in einem mehrjährigen Monitoring freilich erst prüfen, ob sich die Nutzung des Weges tatsächlich so negativ, wie vom Naturschutzwart angenommen, auf die Habitatfläche auswirkt.

Die Mahd des Landwirts schränkt den Lebensraum ein

Außerdem hatte der Naturschutzwart angeregt, den Uferrandstreifen der Bära auf drei Flurstücken auszudehnen und nur noch in mehrjährigem Abstand im Herbst zu mähen, da die Mahd des Landwirts derzeit den Lebensraum der dortigen Nektarpflanzen einschränke, die der Storchenschnabel-Bläuling so gerne aufsucht. Das hält die Stadt zwar für sinnvoll, aber schlicht für nicht durchführbar, da ihr nur eines der Grundstücke gehöre und das auch noch für mehrere Jahre verpachtet sei.

Mittelfristig will die Stadt allerdings versuchen, die Maßnahmen, wie vorgeschlagen, weitestgehend umzusetzen. Der Gemeinderat war einverstanden und beschloss die Satzung für das Baugebiet, inklusive der Bauvorschriften und des Umweltberichts mit den darin vorgeschlagenen Kompensationsmaßnahmen.