Jubiläum: Josef und Magdalena Unger feiern ihre Diamantene Hochzeit

Meßstetten-Heinstetten (wl). Auf ein aktives und arbeitsreiches, glückliches gemeinsames Eheleben blicken am heutigen Samstag Josef und Magdalena Unger aus Anlass ihrer Diamantenen Hochzeit zurück. Vor 60 Jahren traten sie in Heinstetten vor den Traualtar.

Der Ur-Heinstetter Josef Unger war nach dem Schulabgang drei Jahre als Schreinerlehrling unterwegs, beendete in Rohrdorf seine Lehre und arbeitete danach in Meßstetten zehn Jahre in einer Schreinerei. Als die Bundeswehr 1960 nach Meßstetten in die Zollernalb-Kaserne kam, fand Unger dort als Kraftfahrer eine Anstellung, die er bis zu seinem Rentenantritt 34 Jahre lang inne hatte.

Seine Ehefrau Magdalena, die im Banat im ehemaligen Jugoslawien geboren ist und eine schicksalhafte Kindheit und Jugend verbrachte, kam über mehrere Stationen nach Heinstetten. Sie musste mit ihrer Mutter und einer Schwester Hals über Kopf ihr Haus verlassen, weil sie von Partisanen vertrieben wurden. Ihr Weg führte über drei Lager, wo sie bei ihrer Mutter bleiben durfte, weil sich diese für drei Jahre zur Zwangsarbeit verpflichtet hatte, schließlich in die Nähe von Freiburg und dann nach Baden-Baden.

Von einer befreundeten und ebenfalls vertriebenen Familie, die in Heinstetten bereits eine neue Heimat gefunden hatte, erfuhr sie, dass dort Arbeitskräfte bei Bauern gesucht wurden. So kam sie 1953 nach Heinstetten und fand in einer Trikotfabrik eine Stelle als Näherin.

Sie suchte den Kontakt mit den Heinstetter Mädchen und fand diesen in der katholischen Jugendgruppe. Als für die Mädchen in einem Schwesternhaus ein Zimmer eingerichtet wurde und dabei Schreinerarbeiten notwendig wurden, kam Josef Unger zum Einsatz. Dabei gab es die ersten Blickverbindungen zwischen dem heutigen Paar, das sich dann beim anschließenden Einweihungsfest näherkam.

Die Verbindung blieb bestehen, und so schritt das Paar am 17. Juni 1957 vor den Traualtar, um sich das Eheversprechen zu geben. Diese Hochzeit wurde mit einem schönen Fest im damaligen "Kaiser" gefeiert.

Aktiv in Vereinen und am Schäferstammtisch

Josef Unger, der mit drei weiteren Geschwistern aufgewachsen ist, ist sehr vereinsverbunden, seit 1955 im Kleintierzuchtverein Meßstetten Mitglied, Mitbegründer des Schützenvereins Meßstetten, von dem er noch den damaligen Mitgliedsausweis besitzt – heute ist es die Schützenvereinigung Meßstetten. 1969 war er bei der Gründung des Schäferstammtisches dabei, wo er 30 Jahre im Vorstand tätig war, und heute noch bei den singenden Schäfern mitsingt. Das Jagen machte ihm ebenfalls viel Spaß, und so legte er 1957 die Jägerprüfung ab. Zudem ist er bei der Jagdhornbläsergruppe in Stetten a. k. M. aktiv.

Trotz der aufwendigen Vereinsarbeit hatte er noch die Kraft und die Zeit, um 1964 mit dem Bau eines Hauses, in das er 1966 mit seiner Familie einzog, zu beginnen und sich der Schäferei zu widmen. Es war eine große Herde mit 400 Schafen, die im Truppenübungsplatz auf der Weide stand.

Weil Unger als Kraftfahrer unterwegs war, musste seine Frau das Schafehüten übernehmen. Das tat sie gerne und hatte mit den Tieren große Freude und eine enge Verbindung. Sehr aufwendig war die Arbeit, als 36 Lämmer von den Muttertieren nicht angenommen wurden und diese mit speziellen Nuckelstationen im Garten aufgepäppelt werden mussten. Inzwischen kamen auch ein Sohn und eine Tochter zur Welt, die es ebenfalls zu versorgen und aufzuziehen galt.

Heute gönnt sich das Paar doch etwas mehr Ruhe, obwohl es im Haus und im Garten noch einiges zu tun gibt. Sie freuen sich über die vier Enkelkinder, die immer wieder zu Besuch kommen.

Das Ehepaar freut sich auf weitere gemeinsame Jahre ebenso, wie auf die heutige Feier im Meßstetter Sportheim, wo die Geschwister, Kinder, Enkelkinder und die singenden Schäfer zum Gratulieren und Feiern kommen.