Auch zu Späßen war Gedächtnistrainer Gregor Staub aufgelegt, hier mit dem Leiter des Meßstetter Gymnasiums, Norbert Kantimm (links). Fotos: Lissy Foto: Schwarzwälder-Bote

Gedächtnistrainer Gregor Staub gastiert in Meßstetten / Sich dem Lernen hingeben / Thailändisch bis zehn gezählt

Von Werner Lissy Meßstetten. Einen "Mega-Memory-Tag" für Schüler, Lehrer, Eltern und Jedermann hat der Förderverein des Gymnasiums Meßstetten in der Turn- und Festhalle veranstaltet. Zu Gast war der Gedächtnisprofi Gregor Staub aus der Schweiz. Er vermittelte den Tag über in drei Einheiten zunächst den Schülern des Gymnasiums, dann den Lehrern und am Abend den Eltern und allen Interessierten seine von ihm entwickelten Techniken und Lernstrategien des Memorierens.

Die Festhalle war am Abend mit mehr als 400 Eltern und weiteren Gästen aus Wirtschaft, Politik, der Bundeswehr und Vereinen voll besetzt. Zum "Aufwärmen" forderte der Gedächtnistrainer auf, sich sechs unbekannte Personen zu suchen und sich gegenseitig durch Namensnennung kennen zu lernen. Danach hatten die Teilnehmer zwei Minuten Zeit, um ihre Meinungen auszutauschen, warum sie zu diesem Vortrag gekommen sind.

Nun stieg Staub in sein Gedächtnistrainingsprogramm ein. Jeder müsse die Hemmungen überwinden, um sich zum Lernen hinzugeben. Mental sollte man sich darauf einstellen, fünf Jahre alt zu sein, weil sich Kinder bildlich alles besser vorstellten. In vier Themenkreisen hatte er sein Programm eingeteilt. Zunächst ging es um das Namensgedächtnis. Durch das Einprägen von Kleidungsstücken, Schmuck und Haartracht seien Beziehungen zu den Namen entstanden, sei sich der Name besser zu merken. Entlang dieser Vorgehensweise seien bis zu 80 Namen in 20 Minuten zu lernen. Bei allen Gedächtnistrainingseinheiten seien vier bis fünf Wiederholungen gut. Um Fremdsprachen leichter zu erlernen, forderte er die Gäste auf, die Füße gerade aufzustellen und die Hände auf die Knie zu legen. In zweieinhalb Minuten konnten sie durch den Bezug auf zuvor am Körper festgelegte Merkmale zwölf englische Wörter aussprechen und in drei Minuten von eins bis zehn auf Thailändisch zählen.

Über das kleine Einmaleins führten verblüffende Rechenvorgänge vom Multiplizieren von einfachen Zahlen bis hin zu den von Staub entwickelten Lösungsbeispielen bei Zahlen im Quadrat. Dem Gedächtnisprofi hatte es am Morgen großen Spaß gemacht, dass die Schüler überaus motiviert nicht mehr aufhören wollten, die Rechenaufgaben zu lösen.

Wie man sich 20-stellige Zahlen merkt, war die nächste Aufgabe. Auch dafür gab es einen "Spickzettel" in Form von Begriffen, die sich in mehreren Abschnitten auf die lange Zahl bezogen.

Zwölf Männer und Frauen bat Staub auf die Bühne, von denen sich das Publikum die Vornamen merken musste. Dazu verwendeten die Besucher Merkmale wie Schuhe, Ketten, Schals, Kragen und Haare. Nach dreimaligem Üben forderte er die Gäste auf, die Augen zu schließen und "blind" auf die Person, deren Namen gesagt wurde, zu zeigen. Das klappte auch, als sich die Kandidaten durcheinander aufstellten. Merkmale am Körper wie Zehen, Fuß, Knie, Hüfte, Bauch, Herz, Hals, Gesicht und Haare bildeten die Spickzettel für das Merken deutscher Ministerien und Ministerpräsidenten. Bei der Erzählung einer Reise kreuzte das Publikum durch die Mitgliedsstaaten der EU.

Zum Schluss ging es noch darum, sich Witze besser zu merken. Auch dazu zog Staub verschiedene Gegenstände und Merkmale in der Halle als Gedächtnisstützen heran.

Der Gedächtnisprofi, der für diesen Tag auf sein Honorar verzichtete, verstand es, die für große Heiterkeit sorgenden Witze zu interpretieren. Die zwei Stunden vergingen rasch

Wer Interesse hatte, trug sich in eine Liste ein und bestellte für das Gedächtnistraining CDs und Videos.

Weitere Informationen: www.gregorstaub.com