Aus Hass und Rache soll der 29-Jährige auf seine Schwiegermutter eingestochen haben. Symbolbild. Foto: Shutterstock/igor.stevanovic (Symbolbild)

Staatsanwalt rückt von Mord-Vorwurf ab. Aus Hass und Rache. "Sie hat seine Ehe zerstört".

Memmingen - Mit mehreren Messerstichen soll ein junger Vater seine Schwiegermutter niedergestochen und lebensgefährlich verletzt haben. Im Prozess vor dem Landgericht Memmingen rückte der Staatsanwalt am Montag von dem Vorwurf des versuchten Mordes allerdings ab.

In seinem Plädoyer forderte er für den 29-jährigen Angeklagten aus Blaustein (Alb-Donau-Kreis) nun sieben Jahre und zwei Monate Haft wegen gefährlicher Körperverletzung. Der Angeklagte habe bei dem Angriff im Haus der Schwiegereltern in Ellzee (Landkreis Günzburg) im Oktober zwar heimtückisch und "besonders brutal" gehandelt. Sein Notruf unmittelbar nach der Tat habe aber dazu geführt, dass das Leben der damals 54-jährigen Frau gerettet werden konnte. Damit sei der Angeklagte strafbefreiend vom versuchten Mord zurückgetreten.

Aus Hass und Rache soll der 29-Jährige auf seine Schwiegermutter eingestochen haben. "Er ist der Meinung, sie hat seine Ehe zerstört", sagte der Staatsanwalt. Kurz vor dem Angriff war es zu einem Streit zwischen den jungen Eheleuten gekommen. Die Frau des Angeklagten hatte danach die gemeinsame Wohnung in Blaustein verlassen und war mit den beiden Kindern – damals eineinhalb und drei Jahre alt – zu ihren Eltern gegangen. Dort tauchte der Angeklagte später unerwartet auf.

Der Mann hat den Messerangriff gestanden. Im Prozess schilderte er, wie seine Schwiegermutter ihm und seiner Frau über Jahre hinweg das Leben schwer gemacht habe. Als sie am Tattag über seine Kinder bestimmen wollte, sei die Lage eskaliert. In seinem Schlusswort entschuldigte er sich bei seiner Schwiegermutter: "Es tut mir unfassbar leid, was ich getan habe. Ich wünschte, es wäre nie geschehen."