In Florida hat ein Mann seine Tochter und sechs Enkelkinder erschossen. Danach tötete er sich selbst. (Symbolbild) Foto: carl ballou / Shutterstock

Mit dem Begriff "Mord-Suizid" beschreibt die Polizei im US-Südstaat Florida das blutige Ende eines Familiendramas. Sechs Kinder sterben, darunter ein kaum drei Monate altes Baby. Die Gemeinde steht unter Schock.

Mit dem Begriff "Mord-Suizid" beschreibt die Polizei im US-Südstaat Florida das blutige Ende eines Familiendramas. Sechs Kinder sterben, darunter ein kaum drei Monate altes Baby. Die Gemeinde steht unter Schock.

Gainesville - Ein Mann im US-Staat Florida hat seine Tochter und sechs seiner Enkelkinder erschossen. Dann tötete er sich selbst. Das jüngste Opfer sei ein knapp drei Monate altes Mädchen gewesen, teilte die Polizei in Gilchrist County mit. Über das Motiv gebe es noch keine Informationen. Der mutmaßliche Täter war polizeibekannt.

Der 51-jährige Don Spirit hatte am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) den Polizei-Notruf angerufen und damit gedroht, anderen und sich selbst Schaden zuzufügen, sagte Sheriff Robert Schultz bei einer Pressekonferenz. Als die Polizei am Haus Spirits in Bell, einem kleinen Ort im Norden Floridas, eintraf, tötete der Mann sich selbst.

Bei einer Durchsuchung des Hauses entdeckten die Beamten die Leichen einer Frau und von sechs Kindern. Schulz identifizierte die Opfer als Spirits 28-jährige Tochter und ihre sechs Kinder. Das Jüngste war drei Monate alt, das Älteste elf Jahre. Zur Tatwaffe machte er keine Angaben.

Schultz zufolge lebten einige Familienmitglieder bei Spirit in Bell, berichtete „USA Today“. Details nannte der Polizeibeamte nicht.

Sohn kommt bei Jagdunfall ums Leben

Spirit sei kein Unbekannter für die Polizei gewesen, sagte Schultz. In der Vergangenheit hätten Beamte wegen „einer Reihe von Anlässen“ zu seinem Haus ausrücken müssen. Im Jahr 2001 hatte Spirit laut einem Bericht des „Orlando Sentinel“ seinen damals acht Jahre alten Sohn bei einem Jagdausflug versehentlich erschossen. Kurz vor Prozessbeginn bekannte er sich schuldig und wurde wegen illegalen Waffenbesitzes zu drei Jahren Haft verurteilt.

Anderen US-Medien zufolge war Spirit in den 1990er Jahren auch wegen Körperverletzung und dem Besitz von Marihuana verurteilt worden.

„Wir sind wie eine Familie“, sagte Schultz über die rund 450 Einwohner zählende Gemeinde. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll...Für manche Dinge im Leben gibt es eine Erklärung, für manche nicht. Das ist eines der Dinge, die ich nicht erklären kann.“

Er bedauerte die Kinder, die nach dieser Tat in die Schule gehen müssten. „Morgen wird ein harter Tag für viele Kinder“, sagte er. Laut einem Bericht der Zeitung „USA Today“ planen die Schulen in der Gegend eine besondere Betreuung für die Kinder, die Freitag am Unterricht teilnehmen werden. Lokalreportern zufolge wurde das Gebiet um Spirits Haus abgeriegelt. Eine Gefahr für die Gemeinde bestand aber der Polizei zufolge nicht.

Die Hintergründe der Tragödie waren zunächst unklar. Schultz versprach eine lückenlose Aufklärung. Er habe noch nie mit einem solchen Fall zu tun gehabt, gestand er ein. Der Sheriff bestätigte, dass es noch andere Mitglieder der Familie gebe, nannte aber nicht deren Verwandtschaftsgrad oder Alter. Die Gemeinde werde trotz der Bluttat weiter zusammenhalten. „Wir werden das überstehen“, sagte er.