Die Umrisse des Opfers sind am 20. Juni vergangenen Jahres bei Neuenburg (Baden-Württemberg) an einem Pendlerparkplatz zu sehen (Archivbild). Foto: dpa

Es soll die Rache für die Vergewaltigung einer jungen Frau gewesen sein: Am Oberrhein ist im vergangenen Jahr ein Mann getötet worden. Jetzt beginnt der Prozess. Im Zentrum des Geschehens steht ein damals 17-Jähriger.

Freiburg - Für den sogenannten Lynchmord vom Oberrhein müssen sich von Mittwoch (9.00 Uhr) an vier Männer vor dem Freiburger Landgericht verantworten. Den Angeklagten im Alter von 18 Jahren bis 48 Jahren wird nach Angaben des Gerichts gemeinschaftlicher Mord zur Last gelegt sowie Körperverletzung mit Todesfolge.

Der damals 17-Jährige soll laut Anklage Mitte Juni vergangenen Jahres auf einem Pendlerparkplatz bei Neuenburg am Rhein südlich von Freiburg gemeinsam mit seinem Vater den mutmaßlichen Vergewaltiger seiner Schwester in einen Hinterhalt gelockt und mit 23 Messerstichen getötet haben. Das 27 Jahre alte Opfer starb noch am Tatort.

Mord wurde gemeinsam geplant

An der Tat beteiligt waren den Angaben zufolge neben dem Teenager und seinem 48 Jahren alten Vater zwei Komplizen im Alter von 19 Jahren und 21 Jahren. Sie sollen den Mord gemeinsam geplant haben und an der Ausführung beteiligt gewesen sein. Die Polizei hatte die Hauptverdächtigen nach der Bluttat festgenommen.

Diese hatte im vergangenen Sommer Schlagzeilen gemacht. Die Polizei hatte gegen den mutmaßlichen Vergewaltiger ermittelt gehabt. Doch dieser flüchtete, die Polizei konnte ihn nicht finden. Über soziale Netzwerke machte sich die Familie des Vergewaltigungsopfers auf die Suche - und wurde schneller fündig als die Polizei.

Für den Prozess sind den Angaben zufolge zunächst 18 Verhandlungstage angesetzt, sagte ein Sprecher des Gerichts. Mit einem Urteil wird demnach Mitte Juli gerechnet (Az.: 6 KLs 100 Js 18248/14).