Der Streik in der vergangenen Woche war der längste Ausstand, den es bei der Lufthansa je gab. Foto: dpa

Wenige Tage nach dem längsten Streik in der Lufthansa-Geschichte sprechen die Kontrahenten wieder miteinander. Ein neues Angebot der Lufthansa an ihre Piloten soll es allerdings nicht geben.

Wenige Tage nach dem längsten Streik in der Lufthansa-Geschichte sprechen die Kontrahenten wieder miteinander. Ein neues Angebot der Lufthansa an ihre Piloten soll es allerdings nicht geben.

Frankfurt/Main - Nach dem harten Pilotenstreik in der vergangenen Woche haben Lufthansa und die Vereinigung Cockpit einen ersten Verhandlungsfaden geknüpft. An diesem Donnerstag treffen sich die Tarifpartner wieder zu Gesprächen, wie Sprecher beider Seiten am Dienstag auf Anfrage in Frankfurt berichteten. Am Ende soll der Wiedereinstieg in die seit über einer Woche unterbrochenen Verhandlungen stehen. Es geht um höhere Gehälter und die Übergangsrenten für rund 5400 Piloten der Lufthansa, der Tochter Germanwings und der Lufthansa Cargo.

Man werde auf der Grundlage des bereits vorliegenden Angebots reden, bekräftigte ein Sprecher der Lufthansa die bisherige Position der Airline. Die VC-Sprecherin wollte sich inhaltlich nicht zum Verhandlungsstand äußern. Die Piloten hatten bereits vor dem Streik angeboten, die Kosten für die Übergangsrenten zu deckeln.

Im Schnitt gehen die Piloten derzeit mit knapp 59 Jahren in den vom Unternehmen bezahlten Vorruhestand. Lufthansa will das Eintrittsalter wegen der hohen Kosten und der auf 65 Jahre hochgesetzten Altersgrenze für Verkehrspiloten merklich erhöhen. Die VC verlangt zudem Verdienststeigerungen um zehn Prozent.

In der vergangenen Woche hatten die Piloten mit einem drei Tage langen Vollstreik bei Europas größter Fluggesellschaft rund 3800 Flüge ausfallen lassen. 425 000 Passagiere waren von diesem längsten Streik in der Lufthansa-Geschichte betroffen. Während des Arbeitskampfes hatten Unternehmen und VC nicht miteinander verhandelt.

Lufthansa-Finanzchefin Simone Menne hatte am Montagabend in Hamburg bekräftigt, dass der Fluggesellschaft ein Schaden im höheren zweistelligen Millionen-Bereich entstanden sei. Menne wies darauf hin, dass Lufthansa nicht nur bei den Piloten kürze, sondern die Altersvorsorge für alle Mitarbeiter aufgekündigt habe. „Wir können es uns nicht mehr leisten, eine garantierte Alterszusage für alle Mitarbeiter zu machen - bei einem Zinsumfeld, bei einem Aktienumfeld, das für die nächsten Jahre nicht vorhersehbar ist.“