Im Tipi konnten sich die Gäste ein schattiges Plätzchen suchen. Fotos: Haubold Foto: Schwarzwälder-Bote

Einweihung: Für Guido Wolf steht Familienfreundlichkeit ganz oben an / Auch Schulwaldfest

Der erste Bauabschnitt der Umgestaltung des Zauberlands ist fertig. Bei der Neueinweihung strahlte Baden-Württembergs Justizminister Guido Wolf am Samstag mit der Sonne um die Wette.

Loßburg. Gezaubert hatte allerdings zunächst der Bauhof: Denn nach dem dicken Wolkenbruch mit etwa vierzig Litern Regen pro Quadratmeter am Vorabend durften sich die Gemeindemitarbeiter bei den Aufräumarbeiten nicht viel Zeit lassen. Pünktlich zur Einweihung präsentierte sich das Naturareal dann in den schönsten Facetten.

Eine illustre Schar hatte sich am frühen Nachmittag im dekorierten Pavillon eingefunden, um an der Neueröffnung teilzunehmen. Gekommen waren, neben dem Minister, der Erste Landesbeamte Landrat Reinhard Geiser, die Bürgermeister aus den Nachbargemeinden, Gemeinderäte und Ortsvorsteher sowie zahlreiche am Umbau beteiligte Helfer.

Beeindruckt zeigte sich Guido Wolf nicht nur von der Vielfältigkeit der neugestalteten Bereiche rund um den Kinzigsee, sondern auch vom Ideenreichtum aller Akteure beim bunten Schulwaldfest auf dem Gelände nebenan. Ihm sei es wichtig, der Familienfreundlichkeit einen hohen Stellenwert bei den touristischen Projekten zu geben, und das sei hier mehr als gelungen, sagte Guido Wolf vor seinem Rundgang auf dem fast zwei Kilometer langen Naturpfad durch das Areal rund um die Quelle der Kinzig.

Bevor sich der Minister allerdings bei sommerlichen Temperaturen auf den Weg durch den Wald machte, erklärte Bürgermeister Christoph Enderle in kurzen Worten das Konzept, das hinter dem Umbau steckt. Gästen und Einheimischen wolle man die Natur schmackhaft machen, aber auch der Bevölkerung Naherholung ermöglichen, "einfach einen Mehrwert bieten". Dazu habe der Forst die Rundwege mit neuen Tafeln ausgestattet und neue Attraktionen und kleine Wasserspiele konzipiert. Der erste Bauabschnitt sei fertig, mit dem zweiten wolle man nach den Sommerferien beginnen. Enderles Dank galt den zahlreichen Helfern gleichermaßen wie dem Minister: "Ohne Fördermittel hätten wir das Projekt nicht stemmen können."

Natürlich trug sich der Minister ins Goldene Buch der Gemeinde ein. Stärken durften sich die Gäste auf ihrem Rundgang an den von den Gemeindemitarbeitern vorbereiteten Häppchen. Zahlreiche Bürger nutzten am frühen Abend die Gelegenheit, sich ein Bild des neuen Areals zu machen.

Dass nicht nur das Zauberland zu einem echten Schmuckstück aufgerückt ist, sondern auch der benachbarte auf nunmehr 30 Hektar angewachsen ist, beeindruckte die Besucher sichtlich. Revierleiter Martin Schmalz informierte über Neuerungen.

Seit 2011 gebe es das Projekt Schulwald, wobei Schule, Gemeinde und Forst an einem Strang ziehen, sagte Rektor Thomas Gisonni. Wichtig sei es, dass der Schulwald den derzeit etwa 430 Schülern und den kooperierenden Kindergärten beim "Unterricht im Wald" Lernerlebnisse vermittelt, die mit dem sturen Auswendiglernen nichts gemein hätten. Davon ließen sich die Gäste im Laufe des Nachmittags gern überzeugen. An zahlreichen Stationen zeigten die Schüler ihre Ideen bei Bastelangenboten, Spielen und dem Bauen mit Naturmaterialien. Im großen Festzelt bewirteten die Klassen mit Leckereien, während am Abend auf der Festbühne die regionalen Kultbands John and Blues Friends und Up2Date das Publikum unterhielten.