Für den Fall, dass im Loßburger Rathaus die Lichter ausgehen, ist die Gemeinde nun zumindest planerisch gerüstet. Foto: Wiegert Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Feuerwehrkommandant Jochen Link stellt Gemeinderat den Notfallplan Stromausfall vor

Am liebsten wäre es allen Beteiligten, wenn er in der Schublade bleiben würde. Aber falls in Loßburg dauerhaft die Lichter ausgehen, kann ihn vor allem die Feuerwehr gut brauchen: den Notfallplan Stromausfall.

Loßburg. Es sei wichtig, sich darüber Gedanken zu machen, was bei einem flächendeckenden Stromausfall passieren würde und was dann zu tun sei, sagte Bürgermeister Christoph Enderle bei der jüngsten Sitzung des Loßburger Gemeinderats. Einen kleinen Eindruck davon hätten die Loßburger ja beim Dorffest im vergangenen Jahr bekommen.

Unterteilt in drei "Eskalationsstufen"

Gesamtkommandant Jochen Link stellte dem Gemeinderat den Notfallplan Stromausfall vor, den die Verwaltung zusammen mit der Feuerwehr erstellt hat. "Für die Feuerwehr ist er auch eine gewisse Checkliste", betonte Link. Unterteilt werden die Szenarien in drei "Eskalationsstufen": ein Stromausfall bis zu einer Stunde, bis zu fünf Stunden und länger als fünf Stunden. Aufgelistet wird in dem Notfallplan, in welcher Bandbreite das tägliche Leben in der Gemeinde bei einem flächendeckenden und andauernden Stromausfall betroffen wäre: Nicht nur das Licht und viele Heizungen würden ausfallen, auch bei der Wasserversorgung könnte es zu Problemen kommen, wenn Pumpen ausfallen. Das Kochen beispielsweise und die Kommunikation über Mobilfunk und Festnetz wären nur noch eingeschränkt oder gar nicht möglich. Der Kraftstoff an den Tankstellen könnte nicht mehr zu den Zapfsäulen gepumpt werden, und auch die Geldautomaten würden nicht mehr funktionieren. Der Notfallplan umfasst eine Liste der Amtsträger, Behörden und Hilfsorganisationen, die informiert werden müssten, und einen Maßnahmenkatalog für die Feuerwehr, ebenso eine standardisierte Vorlage für eine Dokumentation.

Schematisch dargestellt wird die Führungsstruktur, die im Fall der Fälle sofort funktionieren müsste, um die verschiedenen Einsatzkräfte zu koordinieren. Zudem ist dem Plan eine Liste und Beschreibung der zehn Stromerzeuger der Loßburger Gesamtwehr und der vier Notstromaggregate der Gemeinde beigefügt. Ortsvorsteher Kurt Winter aus Schömberg fragte, ob die Sirenen in den Ortsteilen auch bei Stromausfall funktionieren. Dies verneinte Kommandant Link.

"Wir wollen keine Horrorszenarien aufzeigen", meinte Bürgermeister Christoph Enderle abschließend, "aber wenn ein ›Lothar‹ kommt, sind wir froh um den Notfallplan." Ein Beschluss war nicht erforderlich – der Gemeinderat nahm Links Informationen lediglich zur Kenntnis.