Vinzenz (Ingo Scheerer) mit seiner flippigen Nichte Charlotte (Corinna Kaufmann) bei einer Standpauke und Rudolf (Jens Grözinger; von links), am Tisch Willi (Armin Graf) Fotos: Hering Foto: Schwarzwälder-Bote

Theater: "Männer haben’s auch nicht leicht": Laienschauspielgruppe des Sportvereins begeistert Publikum

Von Werner Hering

Viel Applaus erntete die Laienschauspielgruppe des SV Betzweiler-Wälde für die Aufführung des Theaterstücks "Männer haben’s auch nicht leicht" in der Heimbachhalle in Betzweiler. Heute ist das Lustspiel ein zweites Mal zu sehen.

Loßburg-Betzweiler. Die Theatergruppe unter der Regie von Klaus Reich begeisterte drei Stunden lang die fast 450 Zuschauer, unter ihnen Bürgermeister Christoph Enderle, sein erster Stellvertreter Manfred Hauser und der Ortsvorsteher von Betzweiler-Wälde, Hans Ulrich Wößner. Moderator Nico Feldbinder begrüßte die Gäste.

Der Automechaniker Rudolf Struppe (gespielt von Jens Grözinger) ist ein überzeugter und glücklicher Junggeselle. In langen Unterhosen schläft er auf seinem Sofa und hat immer Bier und Bratwürste in Reichweite. In geselliger Runde mit seinen Freunden Willi Gruber (Armin Graf), Gustav Schön (Daniel Haas) und Georg (Schorsch) Maier (Heinz Schmider) stellt er fest, dass Männer das Bier-Gen in ihrer DNA haben. Zudem bedeute ja DNA "Durst, nicht Arbeit".

Dieses Leben endet schlagartig, als Rudolfs große Schwester Apollonia Struppe (Iris Wößner) ihn besucht. Sonst kommt sie immer nur für ein paar Tage, um die heruntergekommene und verlotterte Wohnung auf Vordermann zu bringen, doch diesmal für neun Wochen, bis zum Heimatfest. Getrieben von dem Versprechen, das sie ihrer Mutter gegeben hatte, sich um Rudolf zu kümmern, überlegt Apollonia sogar, ganz zu ihm zu ziehen. Unterstützung erhält sie von den Ehefrauen der Freunde von Rudolf und von der Nachbarin Irene Lehmann (Manuela Feldbinder).

Müsli und Tee statt Bier und Bratwürste

Irene ist eine Frau, die noch keinen Mann abbekommen hat. Rudolf ist mit seinen Freuden Schorsch, Willi und Gustav beim Frühstück, um die Planungen für das Heimatfest zu besprechen. Beim Frühstück, es besteht aus Bier und Bratwürsten, kommen die Frauen in die Wohnung, und sofort wird es turbulent.

Im zweiten Akt trifft es Rudolf hart. Seine hohen Cholesterinwerte führen dazu, dass seine Schwester ihm nur noch Müsli und Tee gibt, Bier und Bratwürste sind gestrichen. Die Frauenrunde mit Gunda Gruber (Martina Schmider), Greta Maier (Gabi Reich), Apollonia Struppe und Irene Lehmann kommt zu dem Schluss, dass nur eine Frau das Leben von Rudolf ändern könnte, und beschließt, Irene mit Rudolf zu verkuppeln, die davon aber zunächst nicht begeistert ist. Da Rudolf jedoch keine Frau will, helfen ihm seine Freunde, damit Apollonia wieder verschwindet. Gustav, ein Frauenheld, soll Rudolf die Feinheiten des Flirtens beibringen. Ein belustigendes Unterfangen – vor allem, da er dies bei seinem Freund Willi vorführt.

Freunde und Frauen als Vampire im Albtraum

Als der Trachtenmodenhändler Vinzenz Bayer (Ingo Scheerer) mit seiner Nichte Charlotte Bayer (Corinna Kaufmann) auftaucht, ist das Chaos perfekt.

Im dritten Akt hat Rudolf zunächst einen Albtraum. Die Bühne ist in blaues Licht getaucht, seine Freunde und die Frauen fallen als Vampire über ihn her.

Da Rudolf an Irene kein Interesse hatte, verkleidet sich Willi als flotte rothaarige Annemarie und taucht als Freundin von Rudolf auf. Gustav ist von Annemarie begeistert, doch bald fliegt der Schwindel auf. Apollonia macht Irene ihren Bruder Rudolf schmackhaft, indem sie ihr dessen Sparbuch zeigt. Trotz aller Bemühungen wird Irene jedoch enttäuscht. Mit dem Tod ihrer Tante erbte sie einige Häuser, Grundstücke und auch eine Metzgerei.

Engagement der Akteure gewürdigt

Damit wird sie für Rudolf wieder interessant, denn dort wurden auch gute Bratwürste hergestellt. So hieß es schließlich "Ende gut, alles gut" – alle waren wieder versöhnt und glücklich. Für die Zuschauer war es auch amüsant zu sehen, wenn in einzelnen Szenen selbst die Schauspieler immer wieder mitlachen mussten.

Zum Abschluss stellte Regisseur Klaus Reich dem Publikum die einzelnen Akteure vor und lobte deren Engagement und Leistungen. Mit anhaltendem und begeistertem Applaus wurden die Schauspieler verabschiedet.

Die Aufführung ist am heutigen Dienstag ab 19.30 Uhr nochmals in der Heimbachhalle in Betzweiler zu sehen. Einlass und Bewirtung ist bereits ab 18 Uhr.