Der Bürger soll wissen, wo das Geld in seiner Gemeinde hinfließt. In der Loßburger Verwaltung hat man sich daher viel Mühe mit der anschaulichen Aufbereitung des Haushaltsplans gegeben. Foto: Eberhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Kinderhaus, Breitbandversorgung und Bauhof: Gemeinde Loßburg investiert kräftig / Etat 2014 verabschiedet

Von Tina Eberhardt Loßburg. Ein Rekordvolumen im Vermögenshaushalt prägt den Haushaltsplan 2014 der Gemeinde Loßburg. Denn in Loßburg wird dieses Jahr kräftig investiert – in die Zukunft der Gemeinde, wie Gemeinderat und Verwaltung formulierten. Kämmerer Günter Muth präsentierte das komplizierte Zahlenwerk bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats in übersichtlichen Grafiken und erläuterte die wichtigsten Punkte. Einstimmig beschloss der Gemeinderat letztlich den Haushaltsplan 2014. Vom Gemeinderat gab es am Schluss Applaus für das Musterbeispiel an Transparenz, doch zuvor stand ein dicker Zahlenwust, der nicht in allen Punkten erfreulich war.

10,6 Millionen Euro sind dieses Jahr im Vermögenshaushalt eingeplant – laut Günter Muth ein Rekord: "Soviel hatten wir noch nie." Mit rund 6,5 Millionen Euro für Sachinvestitionen steht dem Zahlenwerk auch ein Rekord-Maßnahmenplan gegenüber. Hauptposten im "Katalog der Zukunftsinvestitionen", wie Bürgermeister Christoph Enderle die Planungen betitelte, ist der erste Abschnitt des Kinderhauses mit 2,8 Millionen Euro. Dem folgt der Ausbau der Breitbandversorgung mit zwei Millionen Euro und der Bauhof mit 475 000 Euro. Für diesen finanziellen Kraftakt müssen 6,3 Millionen Euro aus den Rücklagen entnommen werden, auf der hohen Kante bleiben dann noch 1,2 Millionen Euro übrig. Doch immerhin: Der Haushalt kann ohne Kreditaufnahme finanziert werden.

Der Verwaltungshaushalt hat ein Volumen von rund 20,7 Millionen Euro. 3,8 Millionen, rund 19 Prozent des Gesamtvolumens, müssen aus dem Vermögenshaushalt zugeführt werden, um den laufenden Betrieb der Gemeinde zu finanzieren. Im vergangenen Jahr konnte dies noch vermieden werden.

Zwar soll ein Viertel des Verwaltungshaushalts auch in 2014 wieder über die Grundsteuer gedeckt werden. Allerdings, räumte Günter Muth ein, sei diese vorsichtig zu schätzen, denn im Vergleich zum Vorjahr liege die Prognose für 2014 mit 5,25 Millionen Euro mehrere Hundertausend Euro niedriger als im Vorjahr. Ein großer Teil der Ausgaben des Verwaltungshaushalts fließt in den Unterhalt der kommunalen Einrichtungen, in diesem Jahr allen voran die Straßen. Rund 300 000 Euro sind für einmalige Maßnahmen im Straßenbau veranschlagt. In Wittendorf sollen Feldwege für rund 40 000 Euro saniert werden, und im Hallenbad wird für 80 000 Euro der Druckfilter erneuert.

Wie viele andere Gemeinden zahlt Loßburg in diesem Jahr aber auch für hohe Steuereinnahmen aus vergangenen Haushaltsperioden. Die Kreisumlage für die Gemeinde steigt um fast 35 Prozent auf fünf Millionen Euro, hinzu kommen weitere vier Millionen Euro für die Finanzausgleichsumlage. In den Ausgaben des Verwaltungshaushalts machen diese beiden Posten einen Anteil von rund 43,5 Prozent aus. Muth wies darauf hin, dass die Schulden der Gemeinde weiter reduziert werden können – 2014 um rund 300 000 Euro.

Manfred Hauser, Fraktionssprecher der Freien Wähler, ging auf die steigende Umlagenbelastung ein: "Manche Kommunen haben nicht an Haushaltsvolumen, was wir alleine in die Kreisumlage zahlen." Hauser lobte das Investitionsverhalten der Gemeinde Loßburg: Das Kinderhaus sei ein "weicher" Standortfaktor, der Ausbau der Breitbandversorgung eine wichtige Verbesserung. Arnold Hirsemann (CDU) und Bernhard Ruoff (SPD) schlossen sich dem an. Hirsemann lobte die transparente Darstellung der Umlagenzahlungen: "Das muss man den Bürgern sagen. Sonst kommt immer die Frage, wo wir das ganze Geld ausgeben." Bernhard Ruoff freute sich vor allem über den Schuldenabbau: "Die Konsolidierung trägt nun Früchte."

Bürgermeister Christoph Enderle fasste zusammen, was Stimmen aus dem Gremium zuvor bereits angedeutet hatten: Wo Loßburg Schulden mache, habe man entsprechende Vermögensgegenstände vorzuweisen. "Wir investieren in die Zukunft."