In das Kinzighaus (links) soll ein Blockheizkraftwerk eingebaut werden, das auch das neue Kinderhaus und das Rathaus (Bild) mit Wärme versorgt. Foto: Haubold Foto: Schwarzwälder-Bote

Blockheizkraftwerk im Kinzighaus soll auch Kinder- und Rathaus mitversorgen

Von Petra Haubold

Loßburg. Der Klimaschutz hat bei kommunalpolitischen Entscheidungen in Loßburg hohe Priorität. Dies wurde mit einem Votum des Gemeinderats für ein Blockheizkraftwerk im Kinzighaus untermauert.

Mit dem Kraftwerk wird ein Wärmeverbund für Kinzig-, Kinder und Rathaus geschaffen. Für Verwaltung und Gemeinderat war es bei der jüngsten Sitzung naheliegend, die Wärmeversorgung der gemeindeeigenen Gebäude mit Kinzighaus, Rathaus und dem im Bau befindlichen Kinderhaus mit einer Nahwärmenetzversorgung zu planen. Bei den ökologischen und wirtschaftlichen Berechnungen hatte sich jedoch herausgestellt, dass sich die ursprünglich im Rathaus geplante Heizzentrale wegen einer teuren Gasleitung, die neu verlegt werden müsste, nicht rechnen würde. Bei einer Ortsbesichtigung wurde zusammen mit den Planern nach Verbesserungslösungen gesucht. Rund 50 000 Euro kann die Gemeinde sparen, wenn statt des ursprünglich für das Rathaus geplanten neuen Technikraums der bereits bestehende Heizraum im Kinzighaus genutzt würde, erläuterte Bauamtsleiter Erich Günter in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend.

"Die vorhandene Gasleitung im Rathaus ist für alle drei Gebäude zu schwach", so Günter. Man müsse von der Bundesstraße eine neue und aufwendig zu realisierende Gasleitung in die Tiefgarage verlegen, wenn man die Heizzentrale im Rathaus haben wolle. Die Gasleitung zum Kinzighaus sei wesentlich einfacher und kostengünstiger machbar, erklärte Günter. Im Zusammenhang mit dem neuen Kinderhaus würde sich nun die Möglichkeit bieten, in den vorhandenen Heizraum ein Blockkraftheizwerk einzubauen. Im Nebenraum sollen dann die notwendigen Pufferspeicher installiert werden. "Von Vorteil ist es, dass dann keine neue Schornsteinanlage gebaut werden muss, weil der Schornstein im Kinzighaus verwendet werden kann", sagte der Bauamtsleiter. Auch dadurch könne man sparen.

Einige Räte fragten nach den Planungen für das Quartierskonzept, denn man dürfe sich einer späteren Fernwärmeversorgung für das ganze Quartier nicht verschließen. Daran arbeite man parallel, sagte Bürgermeister Christoph Enderle. Das Ziel der Quartierskonzeption sei es, die Energieversorgung zu angemessenen Kosten mit erneuerbarer Energie langfristig zu sichern. Allerdings gebe es derzeit noch wenige Aussagen darüber, ob und wie ein Nahwärmeverbund mit Hehl-Stift, Schule, Schwimmbad und Kirche verwirklicht werden könne, meinte der Bürgermeister.

Der Gemeinderat sprach sich einstimmig für den Wärmeverbund mit einem Blockheizkraftwerk im Kinzighaus aus und beauftragte die Verwaltung, die Arbeiten für den Einbau auszuschreiben.