Wolfgang Rebmann vom Kreisblasmusikverband ehrte die Musiker Gerhard Esslinger, Manfred Link und Claudia Günther. Dazu gratulierte Vorsitzender Jochen Weigold (von links). Foto: Schwarzwälder-Bote

Orchester aus Betzweiler-Wälde zeigt beim Jahreskonzert in voll besetzter Heimbachhalle ausgereiftes Können

Von Petra Haubold

Loßburg-Betzweiler. Ein Hauch von Hollywood wehte beim Jahreskonzert des Musikvereins Betzweiler-Wälde durch die voll besetzte Heimbachhalle. Das Motto des Abends lautete "Ganz großes Kino".

Die mehr als 50 Aktiven hatten sich für das Jahreskonzert etwas Besonderes einfallen lassen: Die Heimbachhalle verwandelte sich in einen Kinosaal. Alte Filmrollen als Bühnendekoration, Filmplakate an den Wänden und eine Popcornmaschine am Eingang ließen Kinoatmosphäre aufkommen.

Begrüßt wurden die Zuhörer von der Blockflötengruppe unter Leitung von Helena Köhler. Dabei erstrahlten Klassiker der deutschen Weihnachtsmusik in neuem Glanz. Die jungen Flötistinnen erhielten starken Beifall. Heute wolle man "wie die alten Stars in die Filmwelt eintauchen", kündigte Moderatorin Sarah Schmider an. Extra für die "Oscar"-Verleihung habe man den roten Teppich ausgerollt. Als vielversprechende Nachwuchskräfte stellten sich die Mitglieder der neuen Spielgemeinschaft aus Reutin, Loßburg und Betzweiler-Wälde vor. Unter Leitung von Michael Bühler startete die Jugendkapelle ihre Reise mit musikalischen Höhepunkten aus Kinofilmen wie "Pirates of the Caribbean" und einem Medley aus der "John Williams Trilogy". Als Zugabe spielten die Musiker den Abba-Klassiker "Mamma Mia".

Mit ihrer breit gefächerten Auswahl an Filmmusik begeisterten die Aktiven die Besucher. Vorsitzender Jochen Weigold begrüßte die Gäste, darunter Ortsvorsteher Hans Ulrich Wößner und Ehrenmitglied Reinhold Johne, bevor es mit der majestätischen "Parade of the Charioteers" aus dem Bibelepos "Ben Hur" losging. Dabei hatten die Moderatoren Sandra Schmid und Björn Grözinger, die fortan das Geschehen auf der Bühne launig und charmant kommentierten, ihren ersten Auftritt. Sie verliehen den "Oscar" an den jugendlichen Hauptdarsteller.

Eindrucksvoll interpretierte das Orchester die energiegeladenen Melodien aus dem Jules-Vernes-Filmhit "In 80 Tagen um die Welt". Dirigent Thomas Wössner und seine Musiker erinnerten die Besucher durch Musik und Leinwandbild an die Wette des exzentrischen Weltenbummlers Fogg, der seine Abenteuer unter anderem auf den Azoren, im Nebelwald Ugandas oder bei den Gauchos in Brasilien zu bestehen hatte. Dabei ahmte das versierte Orchester einen Elefanten in der afrikanischen Savanne ebenso vergnüglich nach wie das Heulen von Indianern.

Nach dem zackigen Radetzky-Marsch und einer kleinen Pause folgte eine regelrechte Schussfahrt in den Wilden Westen: "Moment For Morricone" ist eine Komposition, die auch von dem tragischen Ende des Mundharmonika-Spielers aus "Spiel mir das Lied vom Tod" erzählt.

Auch Melodien der beliebtesten James-Bond-Filmklassiker durften nicht fehlen. Das Publikum würdigte die Leistung der Musiker mit anhaltendem Applaus. Bei den Zugaben, darunter der "Boogy March", war es den Musikern ein Anliegen, dass sich ihre Zuhörer am Ende "Wie im Himmel" fühlten.

Ein Höhepunkt war die Ehrung langjähriger aktiver und fördernder Mitglieder. Von einer "eindrucksvollen, kontinuierlich sich entwickelnden Jugendarbeit" sprach Wolfgang Rebmann vom Blasmusikkreisverband in seinen Grußworten, bevor er die Auszeichnungen vergab. Für 40-jährige Mitgliedschaft verlieh Rebmann den Ehrenbrief und die goldene Nadel mit Diamantbesatz an Claudia Günther und Manfred Link. Link wurde gleichzeitig zum Ehrenmitglied ernannt, ebenso wie Gerhard Esslinger. Urkunden vom Verein für treue Mitgliedschaft seit vielen Jahrzehnten gab es vom Vorsitzenden Jochen Weigold für Roland Böhm, Gudrun Graf, Renate Grözinger, Karin Heinzelmann und Klaus Günther (alle 40 Jahre dabei) sowie Hubert Pfau (20 Jahre).