Der Loßburger Marktplatz mit der vor 14 Jahren von der einheimischen Künstlerin Margot Jolanthe Hemberger geschaffenen Brunnenanlage aus Glas und Edelstahl kann sich sehen lassen – ebenso wie die guten Haushaltszahlen der Gemeinde. Foto: Wiegert Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Haushaltsplan 2017 einstimmig verabschiedet / Keine Steuererhöhungen und Kreditaufnahme

Einstimmig hat der Loßburger Gemeinderat den Haushaltsplan 2017 unter Dach und Fach gebracht. Dank der guten Ertragskraft des Verwaltungsetats können dem Vermögenshaushalt gut 3,5 Millionen Euro zugeführt werden.

Loßburg. Günter Muth, Leiter der Loßburger Finanzverwaltung, hatte dem Gemeinderat am 14. März den Haushaltsentwurf 2017 vorgestellt, der nun, nachdem beschlossene Maßnahmen, Änderungen und Ergänzungen eingearbeitet wurden, bei der jüngsten Ratssitzung einstimmig verabschiedet wurde.

348 Seiten dick ist das Werk. Bürgermeister Christoph Enderle betonte, dass man beim Durcharbeiten nur "demütig darüber staunen kann", mit wie viel Akribie und Sachverstand bis ins kleinste Detail alle Positionen des Haushalts erfasst wurden.

Insgesamt sieht der Plan ein Gesamtvolumen an Ein- und Ausgaben von rund 31,6 Millionen Euro (Vorjahr: 26,5 Millionen Euro) vor. Von dieser Summe werden rund 24,7 Millionen Euro dem Verwaltungshaushalt und die restlichen knapp sieben Millionen dem Vermögenshaushalt, in den alle einmaligen Einnahmen und Ausgaben der Gemeinde einfließen, zugerechnet. Bei dem Posten "vorgesehene Kreditaufnahme" steht wieder eine glatte Null. Ein Wert, der durch alle Fraktionen ebenso Anerkennung fand, wie der Umstand, dass man auch in diesem Haushaltsjahr die Hebesätze für die Steuermessbeträge unverändert lassen kann.

Die Gesamtverschuldung ist seit 2007 fallend und beläuft sich in diesem Haushaltsjahr insgesamt auf rund 12,5 Millionen Euro (Vorjahr 12,7 Millionen Euro). Dieser Abmangel gliedert sich in drei Positionen: Gemeinde rund zwei Millionen Euro, Abwasserentsorgung 7,6 Millionen Euro und Wasserversorgung mit knapp 2,9 Millionen Euro. Beim weiteren Blick in den Verwaltungshaushalt fällt auf, dass der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer von 4,25 Millionen Euro und der Gewerbesteuer mit elf Millionen Euro – dem zweitbesten Ergebnis der vergangenen 40 Jahre – weit mehr als die Hälfe aller Einnahmen ausmacht.

Personalausgaben belaufen sich auf knapp 5,4 Millionen Euro

Schaut man auf die Ausgabenseite, so sind dort neben den Personalausgaben mit knapp 5,4 Millionen Euro die Positionen Finanzausgleichsumlage (fast 2,7 Millionen Euro), innere Verrechnung/kalkulatorische Ausgaben (knapp 2,7 Millionen Euro) und die Kreisumlage von derzeit 3,5 Millionen sowie die Zuführung zum Vermögenshaushalt (gut 3,5 Millionen Euro) die größten Brocken.

Muth hob hervor, dass die Personalkosten zwar gestiegen seien, man jedoch die Tarifanpassung bereits berücksichtigt habe. Muths Gesamtbewertung der Haushaltslage fiel rundum positiv aus. Der Kämmerer bilanzierte, dass die Finanzierung des Haushalts ohne Steuererhöhung und Kreditaufnahme möglich sei, dass man zur Schuldentilgung inklusive Sondertilgung mehr als 250 000 Euro bereitstelle und dass eine so gute Ertragskraft des Verwaltungshaushaltes gegeben sei, dass man sogar mehr als 3,5 Millionen Euro dem Vermögenshaushalt zuführen könne. Im Vorjahr betrug die Zuführungsrate gut 1,5 Millionen Euro.

Für Investitionen werden in diesem Jahr rund 4,1 Millionen Euro eingeplant. Davon gehen jedoch etwa 200 000 Euro als Kapitaleinlage an die Eigenbetriebe.

Quer durch die Fraktionen fand der Haushaltsplan 2017 im Gemeinderat breite Zustimmung. Bürgermeister Christoph Enderle wertete den Etat als einen weiteren Beitrag zur langfristigen Ausrichtung der Gemeinde.