Konzert: Zwei Bands spielen im Kinzighaus bei Party für alle Generationen

Bei einem Doppelkonzert im Kinzighaus in Loßburg sorgten die beiden lokalen Bands John and Blues-Friends und Up2date mächtig für Stimmung.

Loßburg. Blues im Blut zeigten Hartmut "Hardy" John und seine Freude vor rund 150 Zuhörern von Kleinkind bis Senior im Loßburger Kinzighaus von der ersten Minute an, als sie mit jazzigen Klavierakkorden und knackiger Rockgitarre noch einen letzten Soundcheck machten.

Danach ging es mit viel Piano, E-Gitarre und gleichmäßigen Rhythmen von Klassiker zu Klassiker. Michael Weller als "musikalisches Adoptivkind" der Band John and Blues-Friends gab mit dem Saxofon den Songs noch eine besondere Farbe. Und schon bald bewegten sich selbst die Mitarbeiter von Förderverein Loßburger Bäder rhythmisch im Takt, während sie Würstchen und Getränke verkauften. Auch in den Sitzreihen auf der Empore zeigte sich Freude pur.

Als "Ur-Blues" aus den 30er- und 40er-Jahren bezeichnete Sänger John Stücke wie "Key to the Highway". Bald kam man mit "Route 66" zu den Rolling Stones. Bei "Love in wain" griff John zur Mundharmonika und unterstrich so genial die traurige Abschiedsstimmung auf dem Weg zum Bahnhof. Gitarrist Peter Huber wechselte sich mit Hartmut John in Gesang und Moderation ab – und so manches Mal wurde es auch zweistimmig.

Wie ein Westernheld aus dem Saloon wirkte der 68-jährige Schapbacher Peter Borcz mit Hut und Bart, der als waschechter Rocker-Rentner geradewegs auf sein 50-jähriges Bühnenjubiläum zusteuert. Auch mancher Zuschauer demonstrierte eindrücklich, dass im Schwarzwald bei Älteren längst nicht nur Volksmusik angesagt ist. Dem erst an Weihnachten verstorbenen Rich Parfitt von der Band Status Quo war mit "Midnight Rambler" ein eigener Song gewidmet: "Er spielt jetzt eine Etage höher", so John. Die Blues-Band sei vor Silvester schon jahrelang Stammgast im Kinzighaus, freute sich auch Stephanie Haaga von der Loßburg-Information. Mit ihrem Konzertpartner teilen sich die Blues-Freunde nicht nur den Probenraum, sondern auch den Bassisten Peppi Pitta. Mit elfköpfiger Besetzung, darunter fünf Bläsern, bot "Up2date" Fetziges aus Rock, Pop und Ska, dazu viel Show. Frontmann Hendrik Fronc mit seinem markanten grauen Spitzbart nuschelte etwa originalgetreu als Udo Lindenberg "Ein Herz kann man nicht reparieren" ins Mikrofon oder legte mit Frontfrau Kathrin Springmann einen Tango auf der Bühne. Diese wiederum hatte ihn zuvor fach- und showgerecht mit Rosen umgarnt und glänzte stimmlich mit zahlreichen eigenen Gesangsparts, während Fronc die Bongos traktierte. Ein besonderer Dank ging an den Blues-Freunde-Schlagzeuger Didi Riedel und Karl-Hans "Chapy" Schmid, die sich nach langjähriger Tätigkeit von "Up2date" zurückgezogen hatten.

"Bezahlt ist bezahlt", ermahnte Fronc die Älteren, auch am späteren Abend noch zu bleiben, während die Jüngeren sich freuten: "Jetzt geht hier die Party ab." Und vorne wurde kräftig und wild getanzt. Ihr Finale gaben beide Bands gemeinsam unter anderem mit "Sweet home Chicago" von Robert Johnson.