Steffen Schoch, Geschäftsführer der WFG (Mitte) stellte den Teilnehmern des Fachforums Wissensregion die Leistungen der WFG im Bereich Fachkräftesicherung vor. Foto: Arburg Foto: Schwarzwälder-Bote

Fachforum beschäftigt sich mit internationalen Geschäftsbeziehungen

Nordschwarzwald. Mehr als 30 Teilnehmer trafen sich beim Fachforum "Interkulturalität und Vielfalt" der Wissensregion Nordschwarzwald auf Einladung der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald (WFG) bei der Firma Arburg in Loßburg. Die Initiative der regionalen Hochschulen als Netzwerkplattform zu den Unternehmen der Region blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück.

Als einer der führenden Hersteller von Kunststoff-Spritzgießmaschinen ist die Firma Arburg in Loßburg weltweit aufgestellt. Dadurch ergeben sich täglich viele Situationen, in denen interkulturelle Kompetenzen gefragt sind. Sei es, dass deutsche Manager auf einer chinesischen Messe mit französischen Kunden Verkaufsgespräche führen, oder wenn sich chinesische Mitarbeiter in der Loßburger Kantine den Herausforderungen schwäbischer Spezialitäten wie Maultaschen oder Schupfnudeln stellen. Hier setzte das Fachforum Wissensregion Nordschwarzwald an. Einerseits wurde beleuchtet, wie eine gelingende Kommunikation im internationalen Kontext möglich ist, und andererseits, welche konkreten Unterstützungsangebote es für Unternehmen in der Region Nordschwarzwald gibt, die Mitarbeiter aus unterschiedlichen Kulturkreisen beschäftigen oder dies planen.

Christoph Schumacher, Leiter Marketing und Unternehmenskommunikation, begrüßte die Teilnehmer auch im Namen der Arburg-Gesellschafter und stellte das Unternehmen und Produktportfolio vor. "Für uns ist Nachhaltigkeit gelebte Realität. Um die hohen Qualitätsstandards auch in Zukunft zu erfüllen, treffen wir Investitionsentscheidungen nur anhand langfristig orientierter Kriterien und produzieren auch weiterhin mit einer Fertigungstiefe von gut 60 Prozent ausschließlich am Standort Loßburg", so Schumacher.

Jürgen Schuster, Professor an der Internationalen Hochschule in Bad Liebenzell, hob in seinem einführenden Vortrag die Bedeutung des Kontextes hervor, in dem die Kommunikation stattfindet. "Investieren Sie in die Beziehung mit Ihrem Geschäftspartner und fallen Sie gerade als Deutscher nicht gleich mit der Tür ins Haus", waren zwei Tipps, die Schuster den Teilnehmern mit auf den Weg gab.

Peter Weber, Rektor der SRH Hochschule Calw, bestätigte die Ausführungen seines Vorredners und stellte außerdem sieben "Kommunikationssiebe" vor, die einen erfolgreichen Austausch zwischen Menschen ermöglichen – oder verhindern. Anhand zweier kurzen gespielten Szenen führte er dies den Teilnehmern überspitzt und dadurch umso anschaulicher vor Augen. So stellte Weber beispielsweise einen deutschen Geschäftsmann dar, der einen spanischen Partner mit seiner Anfrage geradezu überfällt, während dieser die ganze Angelegenheit erst nach einem gemeinsamen Essen und der Klärung des Lieblings-Fußballvereins besprechen will.

Neben diesen wissenschaftlich fundierten Beratungsleistungen können die Unternehmen in der Region Nordschwarzwald auf weitere Unterstützungsangebote zurückgreifen, wenn es um interkulturelle Fragen geht. Daniela Paumer stellte das von der IHK getragene Welcome Center Nordschwarzwald und dessen Dienstleistungen vor. Es unterstützt die Unternehmen als eine Art Lotse mit konkreten Maßnahmen dabei, internationale Fachkräfte zu gewinnen und diese zu integrieren.

Steffen Schoch, der als Geschäftsführer der WFG Nordschwarzwald einer der Kooperationspartner des Welcome Centers ist, appellierte an die Teilnehmer: "Sprechen Sie uns an und nutzen Sie dieses Angebot." Manuela Montesinos betreut und berät als Geschäftsführerin des Pforzheimer BEN Europe Instituts sowohl Unternehmen als auch zugewanderte Fachkräfte. Sie stellte vor, wie internationale Teams gestaltet werden sollten und wie die Integration von ausländischen Mitarbeitern mithilfe von Mentoren erleichtert werden kann.

Weitere Informationen: www.wissensregion-nordschwarzwald.de