Harter Job: Die Dreharbeiten zum "Tatort" in Loßburg haben begonnen. Es war klirrend kalt. In der Drehpause half ein Team-Mitglied der Schauspielerin Ulrike Folkerts in eine warme Jacke. Foto: Lück

Reportage: Erster Drehtag in Ödenwald wird auch für Schwabo-Reporter zum Krimi.

Loßburg-Ödenwald - Der Bibberstart des Tatort-Drehs. Auch für den Reporter wurde es zum Krimi.

Als ich den Adrionshof am Vortag verlassen hatte, schien noch die Sonne. Gestern dagegen das ideale Wetter für den "Grusel-Tatort": Nebel und bedeckter Himmel.

Die Onlineredaktion will natürlich noch ein Video – am liebsten mit den Kommissaren Lena Odenthal oder Mario Kopper vor der Linse. Klar. Aber seit "Zuhause im Glück" weiß ich – das ist nicht so einfach. Am Besten in der Mittagspause eine zusammen rauchen. Und gucken, was geht, und viel Geduld mitbringen.

Doch weder vor dem Adrionshof noch vor dem Imbiss am Catering nebenan steht jemand. Nur ein Polizei-Auto in blau-weiß. Also vor den Hof gestellt. Will noch die zuständige SWR-Redakteurin anrufen – kein Netz. Es ist kalt im Auto. Nach zehn Minuten kommt jemand raus. Ich frage, ob gedreht wird und wann Mittagspause ist. Er sagt: "Der Dreh ist woanders."

"Kopper und Odenthal haben sich verfahren"

Okay, also rein in den Wald. Dann sehe ich rechts endlich hinter einer Kurve die SWR-Busse. Eine junge Frau vom Fernsehen kommt auf mich zu und sagt: "Bitte fahren Sie zurück, sonst sind Sie im Bild." Ich sage, dass ich gerne Fotos machen würde und mit dem Team kurz sprechen wolle. Sie: "Kein Problem. Ich führ sie in der Pause kurz hin." Dann höre ich in ihrem Walkie-Talkie: "Okay. Geht los. Peter? Peter?" Dann fährt links ein grauer Mercedes-Bus los. Die junge Frau erklärt mir: "Kopper und Odenthal haben sich verfahren." Ich hol die Kamera raus – doch die doofen Bäume sind im Weg. Wenigstens kriege ich die Frau im weißen Mantel drauf, wie sie aus dem Auto aussteigt und über einen Schneehaufen springt. Sieht aus wie Lena Odenthal.

Dann ist die Szene rum. Ich darf zum Team. Ich sehe, wie Kommissarin Lena Odenthal ein bisschen Schutz vor der Kälte sucht und sich an die offene Tür von einem Bus lehnt.

Die nächste Dame vom Fernsehteam kommt auf mich zu. Sie sagt: "Sind Sie angemeldet?" Ich: "Nein, ich habe niemanden erreicht – kein Netz." Dann werde ich abgewimmelt. So nach dem Motto: "Die Pressestelle wird Ihnen ein Foto vom ersten Dreh schicken und Informationen geben." Dann gehe ich. Klar, dass ich mich noch mal in sicherer Entfernung rumdrehe und ein paar mal abdrücke.

Probleme mit Funklöchern und rutschigen Wegen

Zurück im Auto, fahre ich gemütlich rückwärts. Plötzlich rutsche ich nach links – es geht nichts mehr! Schnell den Schneefeger raus und das Auto links freigeschaufelt. Immer noch vergeblich. Dann kommt die junge Frau vom Fernsehen. Sie hatte wohl das Motorgeheul gehört. Sie setzt sich ans Steuer, ich schiebe vorne die Karre raus. Endlich wieder in der Wärme. Dann die Fotos anschauen und auswerten. Als ich ins Internet gehe, um sie zu schicken, sehe ich die Mail der "Tatort"-Pressesprecherin. Sie schreibt: "Ich bin auf der Suche nach der Szenenbildnerin wegen der Motivsuche. Wir haben ein Funkloch." Das heißt: Gibt wohl kein Foto vom ersten Drehtag. Gut, dass ich wenigstens ein paar Fotos gemacht habe. Immerhin: Zum Wochenende soll es mehr Klarheit wegen eines Pressetags geben. Da hoffe ich nur, dass der nicht im Wald ist, sondern schön im warmen "Adrionshof".