Mehr Unterstützung beim geplanten Erhalt des Rodter Backhauses gefordert

Loßburg. Um die Zukunft des Backhauses in Rodt ging es bei einem runden Tisch im Loßburger Rathaus. Seitens der Gemeinde nahmen daran Bürgermeister Christoph Enderle, Bauamtsleiter Erich Günter und der stellvertretende Bürgermeister Manfred Hauser und von Seiten der Initiativgruppe Roland Kipp, Hans Kübler, Joachim Kraus und Inga Vahrenwald teil. Ehrenbürger Werner Joppek war als fachkundiger Vertreter des Museumsvereins ebenfalls bei dem Gespräch.

Die Initiativgruppe unterbreitete den Gemeindevertretern die Pläne der Bürger zum Erhalt des Backhauses. Die Gruppe bot an, das Backhaus in ehrenamtlicher Leistung zu entrümpeln, das Widerlager im Gewölbekeller fachkundig zu reparieren, die Treppe zu erneuern sowie alle weiteren Renovierungsarbeiten und Gestaltungsarbeiten zu übernehmen. Auch für Unterstützung durch Handwerksbetriebe im Ort wollen sich die Bürger stark machen. Das Rodter Backhaus soll ein hübsches kulturhistorisches Bauwerk sein, das einmal im Jahr mit einem Fest für alle Bürger und Gäste belebt werden soll.

Als Beiträge der Gemeinde stellt sich die Initiativgruppe Folgendes vor: die Übernahme von Materialkosten, den Anschluss der Dachrinne an die Kanalisation und die Regelung des Schwerlastverkehrs von der Gustav-Werner-Straße aus und nicht über die Lange Gasse direkt am Backhaus vorbei. Joppek berichtete von der Erweiterung der Loßburger Meile, die sich bis nach Rodt ziehen werde und im Backhaus einen markanten Punkt finden könnte. Er sagte der Initiativgruppe nochmals die ideelle und finanzielle Unterstützung durch den Museumsverein zu.

Bürgermeister Enderle unterbreitete für die Gemeinde einen Vorschlag, der der Bürgergruppe nicht nur alle konkreten Aufgaben wie Renovierung und Sanierung überlässt, sondern ihnen auch die Kosten für das Projekt zuteilt. Das Backhaus würde, so Enderle, in den Besitz des zu gründenden Vereins übergehen und somit auch alle Kosten und die rechtliche Verantwortung von diesem zu tragen sein. Als Beitrag der Gemeinde versprach er, dass sie zehn Prozent der Gesamtkosten übernehmen würde.

"Über Visionen diskutieren"

Dieses Angebot ließ in der Initiativgruppe die Frage aufkommen, ob die Gemeinde nicht Aufgaben, die in ihre kommunale Verantwortung fallen, und zwar für ein repräsentatives Ortsbild aus historischen und neuen Bauten zu sorgen, an seine Bürger abtrete. Wenn alle alten Bauwerke, die keinen Gewinn mehr abwerfen, von Bürgern als Verein übernommen werden müssten, damit sie nicht abgerissen werden, befänden sich bald alle kulturhistorische Bauten im Besitz von Vereinen und kein einziges mehr im Besitz der Gemeinde, befürchten die Bürger.

Es könne nicht vom Ortseingang bis zum Ortsende nur moderne Flachdachbauten geben. Die Frage sei, wie sich der Ort repräsentiert, wie sich die Bürger darin wohl fühlen können, mit was sich die Menschen identifizieren können und womit sie heimatlich verbunden sind. Es sei an der Zeit, dass Gemeinderäte und Bürger über Visionen für die Gemeinde Loßburg diskutieren und beraten, um ein Konzept zu entwickeln, das ausgewogen und für die Gemeinde angemessen ist.

Zum Thema Angebote und Forderungen zum Erhalt des Backhauses, lädt die Initiativgruppe Interessierte für Montag, 17. November, um 20 Uhr ins Landhaus Hohenrodt ein.