Das alte Hofgut ist seit rund 15 Jahren im kommunalen Besitz und verschlang in den vergangenen Jahren viel Geld an Unterhaltungskosten. Die Gemeinde ist froh, wenn hier eine Neubebauung des Grundstücks geplant werden kann. Foto: Haubold Foto: Schwarzwälder-Bote

Kaufinteressent will Grundstück neu bebauen / Gelände der ehemaligen Klinik soll in Abschnitten verkauft werden

Von Petra Haubold

Loßburg. Das Hofgut auf dem Gelände der ehemaligen Klinik der Landesversicherungsanstalt (LVA) in Rodt will die Gemeinde jetzt abbrechen. Dies beschloss der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung bei zwei Enthaltungen. Die Baurechtsbehörde muss dem Abriss allerdings noch zustimmen.

Das einst für landwirtschaftliche Zwecke gebaute und später zu Wohngruppen-, Therapie- und Verwaltungsräumen umfunktionierte Hofgut will die Gemeinde mitsamt den Nebenräumen abreißen. Ziel ist es, dort eine Neuordnung des Grundstücks zu ermöglichen, sagte Bauamtsleiter Erich Günter.

Hintergrund sei, dass die Gemeinde, die das Gebäude im Jahr 1998 gekauft hatte, nun einen Kaufinteressenten gefunden habe. Der künftige Bauherr wolle möglichst bald mit der Neubebauung des Grundstücks beginnen, sagte Günter. Im nächsten Monat soll – nach Genehmigung durch die Baurechtsbehörde im Landratsamt – ein Bebauungsplan auf den Weg gebracht werden, kündigte Bürgermeister Christoph Enderle an. Das Bauplanungsrecht will die Gemeinde behalten. Deshalb möchte sie das ehemalige Klinikgelände nicht im Ganzen vermarkten, sondern in Stufen verkaufen. "Die Gemeinde hat dann immer noch die Hand darauf", betonte Enderle. Die Gemeinde sei schon lange an dem Vorhaben dran, jetzt gelte es, einen weiteren Schritt in die richtige Richtung zu tun. Die Abbruchkosten sollen auf den neuen Käufer umgelegt werden. Dieser plane eine Wohnbebauung. Vorverträge seien bereits geschlossen worden. Gebäude und Nebengebäude sollen komplett abgerissen werden. Nur der Gewölbekeller bleibt bestehen. "Den möchte der neue Eigentümer als Weinkeller nutzen", berichtete Erich Günter. Der Abbruch sei eine logische Konsequenz, denn sanieren könne man das historische Gebäude wegen der immensen Kosten nicht, meinte FWV-Gemeinderat Manfred Hauser.