Der Besuch des Heimatmuseums Loßburg ist ein beliebter Ausflug in die Vergangenheit, auch für Schulklassen. Foto: Joppek Foto: Schwarzwälder-Bote

Museum: Viele Themenausstellungen in mehr als 20 Räumen / Werner Joppek legt Jahresbericht vor

Von Georg Steffens

Das Loßburger Heimatmuseum bietet einen umfassenden Einblick in die Geschichte der Gesamtgemeinde Loßburg und ist für verschiedenste Besuchergruppen attraktiv. Allerdings sucht der Museumsverein weitere Helfer für die Einrichtung.

Loßburg. 763 Arbeitsstunden leisteten die Aktiven des Museumsvereins 2015, wie aus dem Jahresbericht von Werner Joppek hervorgeht. Bei der jüngsten Sitzung des Loßburger Gemeinderats stellte Joppek mit zahlreichen Bildern das Heimatmuseum vor, das seit rund zehn Jahren im Alten Rathaus residiert, aber in seinen Wurzeln bis etwa ins Jahr 1980 zurückreicht.

In den 23 Räumen befinden sich zahlreiche Themenausstellungen, etwa über die Ortsgeschichte im Allgemeinen oder die Industrialisierung in Loßburg im Besonderen. Aber auch eine historische Küche und ein Klassenzimmer im Zustand von 1930 sind zu sehen – ebenso wie eine Modelleisenbahn nach regionalem Vorbild.

Im Heimatmuseum sei nicht nur "Omas alte Wäsche" zu sehen, sagte Bürgermeister Christoph Enderle. Stolz sei man auch auf seine Uhrensammlung: ungefähr 80 Exponate, 50 davon laufen. Und zwar auf Dauer: Denn Uhren kann man nicht nur für zwei Öffnungstage in der Woche aufziehen. "Das Heimatmuseum bekommt regelmäßig Gegenstände aus der Bevölkerung – manche auf Zeit, aber auch viele, die wir behalten dürfen", freute sich Vorstandsmitglied Joppek.

Seit 2010 zieren die Mühlräder der alten Lohmühle das Museum – liebevoll und mit großer Unterstützung vom Bauhof entrostet und neu gestrichen. Das herausragendste Ausstellungsstück, so Joppek, sei allerdings ein Grenzstein von 1477 – somit der derzeit älteste bekannte Grenzstein im Schwarzwald. Das mit einem Geroldsecker Wappen gekennzeichnete Kleinod wurde von einem Freudenstädter gefunden und dem Museum übergeben.

In der Advents- und Weihnachtszeit wird das Alte Rathaus anlassgemäß geschmückt und bietet daher ein besonderes Erlebnis. Mittwochs und sonntags ist das Museum geöffnet. Im Jubiläumsjahr 2015 konnten die damals noch 13 Betreuer 22 Gruppen begrüßen, davon fünf Einheimische, vor allem Kindergärten und Schulklassen.

Einer der prominentesten Besucher war der frühere Bürgermeister von Loßburg, Thilo Schreiber, der mit einer Gruppe aus seinem derzeitigen Wohnort angereist war und ihr das Heimatmuseum zeigte.

Der Museumsverein sucht weitere Helfer. Denn bei jeder Führung müssen allein aus brandschutzrechtlichen Gründen mindestens zwei Mitarbeiter anwesend sein. Aktuell ist der Eintritt ins Museum frei – um Spenden wird gebeten. Mit einem Eintrittsgeld würde man zwar Einnahmen generieren und das Museum werbewirksam ins Programm der Schwarzwald-Top-Card aufnehmen, brauche aber weiteres Personal, betonte Joppek. Und offenbar ist es für ihn auch ein besonderes Attraktivitätsmerkmal, das im Eingangsbereich der Einrichtung keiner sitzt und kassiert. "Dankbar für eine kleine Gruppe an schlagkräftigen Leuten" äußerte sich Bürgermeister Enderle und bekannte: "So einen aufgeräumten Keller wie im Museum hätte ich auch gerne." Karin Armbruster von der Loßburg Information lobte die Zusammenarbeit mit dem Museumsverein und versicherte: "Wir schicken viele Leute rüber."