Meterhoch schlugen die Flammen aus dem Dachgeschoss des Ferienhofs Kober in Wittendorf. Foto: Feuerwehr

Schaden von 500.000 Euro. Alle sechs Bewohner können sich selbst retten. Ursache unklar.

Loßburg-Wittendorf - Bei einem Großbrand auf dem Ferienhof Kober in Wittendorf in der Nacht zum Montag entstand laut Polizei ein Schaden von rund 500 000 Euro. Verletzt wurde niemand.Die Ursache des Brands im Dachgeschoss, in dem sich zwei Ferienwohnungen befinden, ist noch offen. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei Freudenstadt dauerten gestern noch an. Nichts deutet allerdings auf vorsätzliche Brandstiftung hin, wie der Pressesprecher der Polizeidirektion Freudenstadt, Walter Kocheise, auf Anfrage sagte.

Mehrere Nachbarn hatten den Brand im Dachgeschoss des Ferienhofs am Sonntag gegen 23 Uhr fast zeitgleich entdeckt. Um 23.04 Uhr rückten die zunächst alarmierte Feuerwehrabteilung Wittendorf und der Löschzug der Abteilung Loßburg aus. Gemeldet war ein Kaminbrand.

Beim Eintreffen der Feuerwehr brannte der Dachstuhl bereits lichterloh. Fünf bis sechs Meter hoch schlugen die Flammen aus dem offenen Dachstuhl in den Nachthimmel, wie der Loßburger Gesamtkommandant Thomas Wolfer gestern vor Ort sagte. Die Inhaberin des Ferienhofs, Angelika Kober, und ihre Mutter sowie vier Gäste des Ferienhofs – eine Familie mit zwei Kindern, die im Dachgeschoss wohnte – hatten sich nach Angaben der Polizei noch selbst befreien können und blieben unverletzt. "Wir konnten uns gleich auf die Bekämpfung des Brands konzentrieren", sagte Wolfer. Unter der Leitung von Abteilungskommandant Jochen Link wurden die Abteilungen Sterneck, 24-Höfe und Lombach nachalarmiert. Die Feuerwehr konnte verhindern, dass der Brand auf das nebenstehende Ökonomiegebäude und die Scheune des Koberhofs übergriff. Durch zwei Trupps von Atemschutzgeräteträgern mit jeweils vier Feuerwehrmännern versuchte die Wehr, das Feuer auch "mit einem massiven Innenangriff" (Wolfer) unter Kontrolle zu bekommen. Bei der Brandbekämpfung von außen wurde auch die Drehleiter eingesetzt.

Die Kälte war laut Wolfer das größte Problem bei der Bekämpfung des Brands. Bei minus zwölf Grad seien Schläuche, Einsatzkleidung und andere nasse Gegenstände blitzschnell eingefroren. Immer wieder, berichtet die Feuerwehr, mussten die Straßen um das Haus abgestreut werden, da das Löschwasser sofort gefror und es gefährlich glatt wurde. Schließlich wurden auch die letzten beiden Abteilungen der Loßburger Gesamtwehr, Betzweiler-Wälde und Schömberg, nachalarmiert, um die bisher eingesetzten und durchgefrorenen Feuerwehrleute abzulösen. Gegen 4.30 Uhr war der Brand dann unter Kontrolle. Insgesamt war die Feuerwehr mit 114 Aktiven und 16 Fahrzeugen im Einsatz.

Ein beträchtlicher Teil des Schadens entstand durch das Löschwasser, das auch in den ersten Stock und das Erdgeschoss drang. Zusätzlich zu dem Schaden, der ohnehin schon entstand, droht ein weiterer, wenn das Löschwasser im Gebäude gefriert. Der Ferienhof ist nun unbewohnbar.

Auch der erste stellvertretende Bürgermeister Loßburgs, Manfred Hauser, war an den Brandort gekommen. Der stellvertretende Kreisbrandmeister Bernhard Schmieg unterstützte die Einsatzleitung. Die DRK-Ortsvereine Wittendorf und Dornstetten sowie viele Anwohner versorgten die Einsatzkräfte mit heißen Getränken und einer warmen Mahlzeit. Das Rote Kreuz baute dazu ein beheiztes Zelt auf. Insgesamt war das DRK mit 21 Personen, darunter zwei Notärzte, im Einsatz. Auch im nahe gelegenen Schulhaus wärmten sich die Feuerwehrleute und die weiteren Helfer wieder auf. Für die Nachlöscharbeiten und die Brandwache waren gestern einige Feuerwehrmänner noch den ganzen Tag über vor Ort.

Einen vergleichbaren Großeinsatz gab es für die Loßburger Gesamtwehr letztmals vor zehn Jahren – ebenfalls in Wittendorf. Damals, erinnert sich Wolfer, brannten zwei Wohnhäuser ab, in einem dritten stand der Dachstuhl in Flammen.