Hausleiter Wolfgang Pfau (rechts) und Psychiater Matthias Samlow waren beide an der Gründung des Lebenszentrums Feldsonne in Sulzbach beteiligt. Foto: Feldsonne Foto: Schwarzwälder-Bote

SozialwerkIn der " Feldsonne" in zehn Jahren über 40 Menschen betreut

Loßburg-Sulzbach. Mit einem Tag der offenen Tür feierte der Verein Join – Mut zum Leben das zehnjährige Bestehen des Lebenszentrums Feldsonne. In dem ehemaligen Hotel im Ortsteil Sulzbach fanden seit 2005 über 40 Menschen fachkundig begleitet aus Krisensituationen zurück in einen eigenständigen Alltag.

Loßburgs stellvertretender Bürgermeister Manfred Hauser würdigte neben der Arbeit der "Feldsonne" auch deren Auswirkungen hinein in die Gemeinde Loßburg, wie etwa die Sport-Sponsoring-Veranstaltung "Loßburg aktiv". Pastor Christoph Fischer überbrachte Grüße der Trägerkirche Volksmission.

Als Sozialwerk sei das Haus innerhalb des Gemeindeverbands einmalig. Wolfgang und Elke Pfau, Hausleiter von Beginn an, äußerten vor allem Dank an zahlreiche fleißige Helfer und langjährige Unterstützer. Viel Einsatz und auch Kapital von Förderern stecke in der "Feldsonne". Auch schwierige Zeiten und große Herausforderungen verschwiegen beide nicht und bezeichneten ihre "Feldsonne" als Glaubensprojekt, das Menschen ohne Gottes Hilfe gar nicht hätten bewältigen können.

Eines der wichtigsten Instrumente, mit der die bis zu neun Hausbewohner aller Generationen vorankommen, sei neben vorbehaltloser Annahme vor allem das offene und respektvolle Gespräch, erläuterte Elke Pfau, die für die seelsorgerlich-therapeutische Leitung zuständig ist. Auch eine Bewohnerin, die in der "Feldsonne" gerade den Übergang in ihr Studium bewältigt und dabei einige persönliche Schwierigkeiten zu meistern hat, benannte die Konfliktfähigkeit und das offene Reden als eine der größten Stärken im Haus. Dem schloss sich Psychiater und Hausmitbegründer Matthias Samlow an: Veränderung gelinge nur in Gemeinschaft. Augenfällig fand der Hannoveraner mit Berliner Wurzeln jedoch, dass genau diese offene Kommunikation den Schwarzwäldern schwerfalle, die hingegen handwerklich "Unglaubliches möglich machen".

Den Mut für solch offenes Reden übe man in der "Feldsonne" ein und erkenne im Gespräch Gedanken, die einem ein bestimmtes Verhalten aufzwingen wollen. Diese könne man prüfen und Neues formulieren – was dann in die Tat umgesetzt werden sollte. Das biblische Menschenbild, wie es dabei in der "Feldsonne" vertreten wird, sah Samlow "in großer Übereinstimmung mit psychologischen Erkenntnissen aus der Beobachtung".

Künftig will die "Feldsonne" auch ein oder zwei Wohnplätze für Asylbewerber reservieren. Zwei unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sind bereits in der Einrichtung angekommen und werden in Kooperation mit dem Jugendhilfeverbund Kinderheim Rodt betreut. Dafür überreichte Samlow eine mehrsprachige Hörbibel.

Erfolge, schloss Matthias Samlow, gehören auch gefeiert. Das taten die rund 40 Anwesenden in wohnzimmerartiger Atmosphäre mit Kaffee und Kuchen bei Musik der hauseigenen Band "Feldsonne & Friends". Hausführungen illustrierten die Arbeit zusätzlich.