Die Zukunft der ehemaligen LVA-Klinik in Rodt wird vielleicht noch in diesem Jahr besiegelt. Foto: Wiegert Foto: Schwarzwälder-Bote

Verhandlungen über den Verkauf der früheren LVA-Klinik offenbar weit gediehen

Von Claus Wiegert Loßburg. Mehr als 15 Jahre lang steht die alte LVA-Klinik in Rodt schon leer. Zu viele mit ihr verbundene Hoffnungen haben sich schon zerschlagen, als dass Bürgermeister Christoph Enderle über ihre Zukunft spricht, bevor diese per Unterschrift besiegelt ist. Enderle räumt jedoch ein, dass derzeit Verkaufsverhandlungen für die einstige Vorzeige-Immobilie der Gemeinde geführt werden, die möglicherweise in den nächsten Monaten abgeschlossen werden. Der Loßburger Bürgermeister ist "guten Mutes", dass eine Lösung für das 5,6 Hektar große Areal am Waldrand von Rodt gefunden wird: "Wir sind dran." Derzeit würden noch verschiedene Möglichkeiten der künftigen Nutzung des Anwesens geprüft, sagte Enderle im Gespräch mit unserer Zeitung.

Die Gemeinde verhandle mit mehreren potenziellen Investoren. Offen ist laut Enderle, ob das Klinikareal als gesamtes verkauft oder in Teilen veräußert wird. Für das Hofgut habe sich unter anderem auch ein klerikaler Investor interessiert.

Es seien, so Enderle, bereits verschiedene Gutachten für die frühere LVA-Klinik erarbeitet worden. Die möglichen Investoren seien dabei allerdings meist zu dem Schluss gekommen, dass die Sanierung und der Betrieb des vorhandenen Klinikgebäudes nicht wirtschaftlich ist.

In einer nichtöffentlicher Sitzung im Frühjahr hat der Loßburger Gemeinderat die Verwaltung damit beauftragt, mit den Interessenten weiter zu verhandeln. Die Fläche südlich des Hofguts soll, wie ebenfalls beschlossen wurde, so arrondiert werden, dass eine bessere Vermarktung durch die Gemeinde möglich ist. Zudem will der Gemeinderat, dass für die künftigen Nutzungen des Klinik-Areals langfristig vorhabensbezogene Bebauungspläne erstellt werden.

Ziel ist es nach dem Votum jedenfalls, das Hofgut und die ehemalige LVA-Klinik zu verkaufen. Damit bekräftigte das Gremium einen bereits vor knapp vier Jahren gefassten Beschluss, sich von dem toten Kapital in bester Lage zu trennen. 1998 hatte die Gemeinde das Areal für 2,5 Millionen Euro gekauft, um damit die künftige Nutzung selbst in der Hand zu haben.

Nun hofft Enderle, bald das letzte Kapitel in der schier unendlichen Verkaufsgeschichte seit der Schließung der LVA-Klinik aufschlagen zu können. Schon jetzt steht zumindest fest: Von einem Kempinski-Hotel, das für die Loßburger vor Jahren in greifbarer Nähe schien, wird davon nicht die Rede sein.