Dieter Baumann gab bei seinem Vortrag auch Motivationstipps. Foto: Arburg

Olympiasieger referiert über Motivation. Sein Rat: Ziele setzen und das "Rennen" in Etappen unterteilen.

Loßburg - Zum Auftakt der Arburg-Gesundheitstage war Dieter Baumann, erfolgreichster Langstreckenläufer Deutschlands, zu Gast bei Arburg. In seinem unterhaltsamen Motivationsvortrag "Ziele, Zeiten, Zäune" erzählte der Olympiasieger den Arburg-Mitarbeitern Anekdoten aus seiner Karriere und zeigte auf, wie er es immer wieder geschafft hat, sich aufs Neue zu motivieren.

Um die Zuhörer auf das Thema einzustimmen, wurde der Film über den 5000-Meter-Lauf bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona eingespielt, bei dem Dieter Baumann die Goldmedaille gewann.

Der erfolgreiche Langstreckenläufer betonte, dass er die Zuhörer nicht dazu motivieren könne, mehr Sport zu machen oder gesünder zu leben. Motivation sei vielmehr eine Kraft, die in jedem stecke und die jeder für sich selbst erschließen müsse. Ihn selbst habe dabei immer der Rat eines Sportkollegen motiviert, der sagte: "Du kannst nicht ewig auf dem Zaun sitzen bleiben. Das ist zu unbequem. Entweder du springst oder du bleibst dahinter."

Realistische Ziele setzen

Wichtig für die Motivation – egal ob beim Sport oder im Beruf – sei, das "Rennen" in Etappen zu unterteilen und Ziele zu setzen, die realistisch, wichtig und zeitlich überschaubar sind. Anhand verschiedener Beispiele zeigte Baumann auf, wie ihm das im Laufe seiner Karriere immer wieder gelungen ist. Seine Ziele waren dabei immer bestimmte Zeiten, die er erreichen wollte und auch erreicht hat. Sein Ziel, die 5000 Meter unter 13 Minuten zu laufen, nannte er als Beispiel dafür, dass es manchmal länger dauern kann als gedacht. Doch nach zehn Jahren erreichte er auch dieses Ziel, das insgesamt nur 35 Athleten weltweit geschafft haben.

Mit seinen Geschichten rund um Wettkämpfe und Training verdeutlichte Baumann jedoch auch, wie Störfaktoren das "Rennen" durcheinanderbringen können und Scheitern im Sport wie im Leben dazu gehört.

Letztlich gehe es nicht darum, alle Ziele zu erreichen, sondern immer wieder an den Start zu gehen und sich auch neu zu definieren. Als den größten Störfaktor seiner Karriere nannte er die unter dem Namen "Zahnpasta-Affäre" bekannten Dopingvorwürfe und die daraus resultierende Sperre. Danach habe er sich beruflich und persönlich neu orientieren müssen. Indem er den Weg in Richtung Kleinkunst eingeschlagen und das Laufen als Kabarett auf die Bühne gebracht habe, sei er sich selbst treu geblieben.

Nach dem Motivationsvortrag von Dieter Baumann als Auftaktveranstaltung gab es an den beiden folgenden Gesundheitstagen für die Arburg-Mitarbeiter zahlreiche Angebote in den Bereichen Entspannung, Ernährung, Bewegung und Gesundheitschecks. Dazu gehörten zum Beispiel die Messung von Atemvolumen, Blutzucker, Knochendichte, Körperfett, Rumpfkraft und Venen sowie eine persönliche Beratung. Die große Resonanz zeigte nach Angaben des Unternehmens, dass Gesundheit für die Arburg-Mitarbeiter ein wichtiges Thema ist.