Im Kloster Alpirsbach wurde im Tatort vor 16 Jahren die Leiche gefunden. Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultformat kehrt in den Schwarzwald zurück. Bereits vor 16 Jahren drehte Filmcrew im Landkreis.

Loßburg/Alpirsbach - Der Täter kehrt bekanntlich immer an den Tatort zurück – der "Tatort" auch. Schon im Jahr 2000 wurde im Kreis Freudenstadt gedreht, damals für "Bienzle und der heimliche Zeuge". Helmut Held war dabei, als Betreuer und am Ende sogar in einer kleinen Rolle.

Herr Held, freuen Sie sich für Loßburg, dass dort nächste Woche für einen "Tatort" mit Ulrike Folkerts gedreht wird?

Ja, ich freue mich. Das ist eine tolle Sache.

Sie waren vor 16 Jahren mit dabei. Was hat das seinerzeit ausgelöst im Ort?

Da war eine richtig gute Stimmung in Alpirsbach. Die Aufnahmen erfolgten ebenfalls im Winter, damals im Dezember. Die Fernsehmannschaft reiste mit 50 Leuten für eine Woche an. Da war es touristisch eher ruhig und hat den Anbietern von Fremdenzimmern richtig gutgetan. Es war ein echter Gewinn für die Gastronomen und für die Stadt etwas ganz Besonderes. Echt spannend.

Wo wurde gedreht?

Vor allem im Kloster, etwa im Kapitelsaal, im Kreuzgang und im heutigen Subiaco-Kino. Dort wurde im Film dann die Leiche gefunden.

Sie waren Betreuer der Gruppe. Was haben Sie gemacht?

Ich war bei der Stadt Alpirsbach beschäftigt, in der Kurverwaltung. Es war mein Job, die Leute in Fremdenzimmern unterzubringen und zu betreuen, etwa mich um das gemeinsame Mittag- und Abendessen zu kümmern. Die Logistik musste ja stimmen. Im Rathaus war der Regieraum eingerichtet, im Raum "Neuville".

Dafür brauchte man sicher gute Nerven.

Ja, so ein Dreh verläuft ja meist etwas chaotisch. So ist das beim Film halt. Einmal sollte ich mich um 13 Uhr bereithalten, und am Ende war es 16 Uhr, bis die betreffende Szene schließlich gedreht wurde. Da muss man eben flexibel bleiben. Aber wenn man sieht, wie oft eine Szene gedreht wird, bis sie schließlich im Kasten ist, das war schon beeindruckend. Damals hieß es, ein Drehtag für eine Minute im Film.

Plötzlich standen Sie selbst vor der Kamera. War’s aufregend?

Es war sehr aufregend. Zu meiner Überraschung durfte ich die Rolle der Spurensicherung spielen und eine ganz kurze Szene mit Dietz-Werner Steck spielen, mit Dialog. Gemeinsam mit "Bienzle" vor der Kamera zu stehen, das war schon toll.

Wurde Alpirsbach im Film genannt?

Nein. Die Räume wurden teils umgestaltet, Schilder überklebt. Aber wer das Kloster kennt, hat schon gesehen, dass es Alpirsbach war. Für die Handlung im Film ist der Ort ja zweitrangig.

Schauen Sie selbst "Tatort"?

Eher weniger. Aber die Folgen mit Bienzle habe ich alle gesehen.

Sieht man den "Tatort" mit anderen Augen, wenn man hautnah dabei war?

Auf jeden Fall.

Diez-Werner Steck ist vor ein paar Tagen gestorben. Machte Sie das traurig?

Schon ein bisschen. Als Schauspieler hat er mir gut gefallen, er hat einfach wunderbar in unsere Region gepasst. Zusammen mit Walter Schultheiß war das ein gutes Gespann. Nach seinem Tod wurden zwei Wiederholungen gezeigt, die habe ich mir angesehen.

Wie haben Sie Diez-Werner Steck persönlich erlebt?

Als einen sehr angenehmen Mann. Ich hatte den Eindruck, mit dem kann man ganz normal reden.