Freizeit: Subiaco veranstaltet Open-Air-Kino am Walterhof / Drehort für Märchenverfilmung "Das kalte Herz"

Loßburg-Hinterrötenberg. Die Märchenverfilmung "Das kalte Herz" mit Moritz Bleibtreu und Frederick Lau unter der Regie von Johannes Naber wurde unter anderem am Walterhof in Hinterrötenberg gedreht. Am Freitag wird der Film am Original-Drehort gezeigt. Karin Armbruster, der Leiterin der Loßburger Tourist-Information, ahnte gleich bei der ersten Begegnung im April 2015, dass es hier nicht um die Belange eines üblichen Touristen ging: "Ein Mann kam zu uns und stellte skurrile Fragen wie ›kann man den Flößerpfad auch mit dem Floß runterfahren?‹, oder ›wo stehen denn hier die schönsten und dicksten Tannen im Schwarzwald?‹." Als Armbruster den geheimnisvollen Mann fragte, was er denn wirklich wolle, habe er erzählt, dass er "Location Scout" für ein Filmteam sei und einen passenden Drehort suche.

Da habe Armbruster gleich gewusst, an wen sie sich wenden muss: "Ich hatte eh einen guten Kontakt zur Familie Walter, und es gibt schließlich keinen schöneren Wald als den in der Region Schömberg." Zudem sei der Wald der Walters privat; ein Filmdreh in einem staatlichen Wald wäre wesentlich komplizierter gewesen, sagt Armbruster. Postwendend habe der Scout den Walterhof sehen wollen und nannte Besitzer Wilhem Walter gleich die Kriterien, die der passende Ort im Wald erfüllen musste: "Es sollte ein uriger Wald sein, kein Autolärm und kein plätscherndes Wasser sollten zu hören sein, und es durften keine Fahrspuren sichtbar sein", erinnert sich Walter. Schließlich spielt der Film im 19. Jahrhundert.

Mit diesen Vorgaben im Kopf machte sich Walter auf die Suche nach einem passenden Ort in seinem Wald, um der Filmcrew samt Regisseur einige Wochen später etwa 15 Plätze vorzuschlagen. "Wir waren den halben Tag unterwegs. Die eine Stelle war denen zu steil, die nächste zu dunkel und wieder bei einer anderen war Autolärm zu hören", erzählt Walter, der schon langsam die Hoffnung verloren habe.

"Aber dann kamen wir zu einem meiner letzten Vorschläge, und sie sagten plötzlich, dass es hier perfekt wäre." Walter sei überrascht gewesen, schließlich sei dort alles zugewuchert und mit hohen Brennnesseln bewachsen gewesen. "Die haben aber gleich angefangen, die Möblierung und alles mögliche zu planen."

Im September 2015 ging es dann richtig los: Die ganze Crew inklusive Catering mit insgesamt etwa 70 Leuten habe sich für die kommenden Wochen in Wohnungen eingemietet. Bei der Einrichtung des Drehortes, der den Wohnhort des Köhlers Peter Munk (Frederick Lau) und dessen Mutter darstellt, halfen Wilhelm und Ehefrau Helga Walter fleißig mit. "In den zwei Wochen ging bei uns im Hofbetrieb so gut wie nichts", sagt Helga Walter.

Für die Nutzung ihres Grundstücks und die aufgewandten Arbeitsstunden wurden die Walters von der Produktionsfirma entlohnt. Ein riesiger Aufwand mit viel Detailarbeit sei da für insgesamt zwölf Filmminuten betrieben worden. Die Hütte von Köhler Peter und dessen Mutter sei etwa "wie ein Fertighaus" im Wald aufgebaut worden. Allgemein erinnern sich das Ehepaar und Armbruster aber gerne an die Zeit: "Ausnahmslos war wirklich die gesamte Crew sehr sympathisch, höflich und kein bisschen abgehoben", sagt Walter, "das war ein super Team". So sei Schauspieler Frederick Lau mit dem etwa gleichaltrigen Sohn der Walters auch mal bis in die frühen Morgenstunden "auf Tour gegangen".

Für das Open-Air-Kino am Freitag, für dessen Ausstattung Veranstalter Subiaco sorgt, hoffen die Walters und Armbruster nun auf ein "volles Haus" mit bis zu 400 Zuschauern. Im Nachspann des Films werden Fotos von den Dreharbeiten gezeigt, und die Walters berichten von ihren Erlebnissen mit der Crew. Bei schlechtem Wetter findet die Vorstellung im KinzigHaus in Loßburg statt – "wir werden in diesem Fall notfalls auch spontan online darüber informieren", kündigt Armbruster an. "Das kalte Herz" wird am Freitag, 8. September, um 21 Uhr auf dem Walterhof in Hinterrötenberg gezeigt. Die Bewirtung beginnt ab 19 Uhr, es gibt Flammkuchen, Currywurst und Getränke. Karten gibt es bei der Loßburg-Information im KinzigHaus für sieben Euro. Parkplätze sind vor Ort ausgeschildert.