Bernd Kohlhepp als "Herr Hämmerle" in der Heimbachhalle. Foto: Haubold Foto: Schwarzwälder-Bote

Kabarett: Sportverein holt "Herrn Hämmerle" nach Betzweiler / Bernd Kohlhepp begeisterte gut 300 Gäste

Wie der "Google Translater" mit hiesiger Mundart klarkommt und ob die neue I-Watch die Schritte des Postboten gleich mit ins Fitnessprogramm integriert: Bernd Kohlhepp, alias Herr Hämmerle, bewegte sich in der gut gefüllten Heimbachhalle ganz am Puls der Zeit.

Loßburg-Betzweiler-Wälde. Von der ersten Sekunde seines Auftritts an hatte Bernd Kohlhepp das Publikum im Griff. Routiniert stellte er sofort einen Bezug zu den Besuchern her, mit einzelnen Gästen im Saal war er den ganzen Abend über humorvoll im Dialog. Sie wurden in sein neues Programm "Hämmerle TV (Total Vernetzt)" einfach integriert.

Veranstalter war der SV Betzweiler. Dessen Vorsitzender Nico Feldbinder freute sich, dass die Comedy-Abende seit vielen Jahren im Veranstaltungskalender ihren festen Platz haben und immer gut besucht seien. Auch in diesem Jahr überzeugte das Programm. Das Lachen, Kichern, Schmunzeln und Klatschen der Gäste waren bester Garant für die akustische Kulisse des Bühnenkünstlers.

Alltägliches verzerrte Bernd Kolhepp bis in drollige Details, um seine Liebe zu Internet, IPad und Co. kompromisslos auszuleben. Zur Paarberatung könne man auch allein gehen, Alibi und gleichzeitiges Date inbegriffen. Ob es einen Unterschied mache, nicht zu Wort zu kommen oder nichts zu sagen, sei da egal.

Der Komödiant philosophierte über sein vernetztes Haus, ließ dabei die rüstige Frau Schwerdtfeger und ihren Thermomix online gehen und durchleuchtete das Bearbeitungsprogramm für Gesichter auf Faltenbildung. Er gab zu, ab jetzt auch mit der Jugend einen regen Kontakt zu haben, natürlich über Facebook und in Chatrooms: "Man nennt mich auch Old Chatterhand".

Klug und humorvoll durch die Küchenwelt

Seine vergnüglichen Ausflüge in die digitale Welt dekorierte Kohlhepp während der zwei unterhaltsamen Stunden mit Witzen und Geschichten. Von You-Tubern und Bloggern war die Rede. Vom schwäbischen Dinosaurier ("Menschen, die noch vor Ort einkaufen und am Wochenende auf dem Sofa liegen") bis hin zum Saugroboter aus China mit Navigationssystem und GPS ("für den Fall das er verloren geht"), der die Zukunft des Putzens ankündige, kamen technische Wunderwelten zur Sprache.

Kohlhepp sang und plauderte sich klug und humorvoll durch die digital unterstützte Küchengerätschaft. Auch eine Nachschulung in der Fahrschule war Thema: "Das Missverständnis bei der Farbfrequenz der Ampelanlage sorgte für volle Punktzahl." Der Idiotentest war wohl inklusive. Jedoch im autonomen Fahren liege ja eigentlich die Zukunft, "erst recht wenn man zuhause viel zu tun hat".

Der Künstler gestaltete seine Gesangseinlagen im bunten Outfit mit kuriosen Utensilien. Zu Presley-Liedern mit schwäbischem Text klatschten die Besucher mit. Der "Old-House-Song" und der Tanz mit dem alten Staubsauger waren fast schon ein schweißtreibender Balance-Akt. Mit raschen Rollenwechseln, mit geschmeidiger Beweglichkeit und starker Gestik und Mimik sorgte der bekennende Schwabe immer wieder für Verblüffung. Viel Beifall gab es einen vergnüglichen Abend, der vom SV Betzweiler mit rund 20 Helfern bestens organisiert wurde.