Viel Leidenschaft und Feingefühl legte Chorleiterin Lara Cieply in ihr erstes Weihnachtskonzert mit dem Liederkranz. Foto: Steffens Foto: Schwarzwälder-Bote

Liederkranz gibt Konzert in Versöhnungskirche / Premiere für Leiterin Lara Cieply

Von Georg Steffens

Loßburg. "Es wird scho glei dompa. Ist jetzt schwäbisch ausgesprochen, aber kommt, wenn ich recht sehe, aus Österreich", erläuterte Hausherr Pfarrer Hans-Peter Zakes den Titel des Weihnachtskonzerts des Liederkranzes Loßburg. "Adventsserenaden" gebe es außer in Loßburg nur noch in Salzburg, fügte Vorsitzender Martin Henninger hinzu. Mit Abendliedern auf Weihnachten einzustimmen, sei schon immer das Konzept gewesen – jetzt habe man auch den Namen dafür.

Bei gedämpftem Licht stellte sich der Chor unauffällig an den Türen der voll besetzten Versöhnungskirche auf. "Psst", erscholl es plötzlich flüsternd aus allen Ecken – "lasst uns stille sein, es ist Advent." Mit einer Art Murmelkonzert mit diesen Worten zogen die etwa 30 Sänger ein und leiteten über zum gleichnamigen Lied von Lorenz Maierhofer. Der Abend teilte sich in drei große Blöcke auf, zwischen denen Chorsänger weihnachtliche Lyrik darboten, untermalt durch Landschaftsbilder und Krippendarstellungen, die über große Monitore an der Wand gezeigt wurden. Leichte, heimelige Lebensfreude verströmten die zahlreichen Schlaflieder für das Kind in der Krippe. Aber auch Filmmusik kam zu Gehör mit dem französischen "O nuit" aus dem Film "Die Kinder des Monsieur Mathieu". Die Chorsängerinnen Heide Noreiks und Kerstin Henninger übernahmen unaufdringlich, aber souverän Solo- und Duettparts. Teilweise sang der Chor in kleiner Besetzung. Klangfarben und Dynamik zeugten von großer Variationsbreite.

Einen andächtigen Höhepunkt bot Florian Rau, der im zweiten Block mit glockenartigem Bass mal leichtfüßig, mal rhythmisch-pulsierend unter dem Titel "Im Anfang" selbst komponierte, verspielte Melodiefolgen auf seiner Gitarre zum Klingen brachte. International blieb es auch im dritten Block. Teils mit Klavier-, teils mit Gitarrenbegleitung ertönten nun alpenländische, skandinavische und polnische Melodien. Die Übersetzungen der Texte waren den Zuhörern im Programm beigegeben. Bei aller inhaltlichen Breite unterstrichen Texte und Lieder bewusst den ursprünglichen Charakter von Weihnachten. Mit Paul Simons "Sound of Silence" und zwei obligatorischen Weihnachtschorälen entließ der Liederkranz das Publikum in die Adventsstille.

Charmant improvisierte Chorleiterin Lara Cieply nach nicht enden wollendem Applaus eine Zugabe. Die 27-jährige studierte Opernsängerin aus der Nähe von Hannover hatte den Chor im September übernommen. "Jeden Mittwoch haut es mich um, mit wie viel Herzblut und Spaß die hier Musik machen wollen", drückte sie im Gespräch mit unserer Zeitung ihre Begeisterung für die Arbeit mit dem Liederkranz aus.