Gaben alles, um ihr Publikum zu begeistern: Stefan "Wuki" Wukowitsch (links) und Milli "El Greco" Karamanos Foto: Steffens Foto: Schwarzwälder-Bote

Stefan Wukowitsch und Milli Karamanos heizen ihrem Publikum im "Bürgerstüble" mit Country-Musik ein

Von Georg Steffens

Loßburg-Oberbrändi. Richtig Stimmung brachten die "Kraichgau Buffalos" mit handgemachter Country-Musik ins "Bürgerstüble" in Oberbrändi. Das Lokal, dem Wirtin Sabine Strobl erst vor kurzem ein zeitgemäßes Facelift verpasst hatte, war schon kurz nach 20 Uhr nahezu gefüllt. Und es strömten weitere Musikbegeisterte nach.

Spareribs und Bohnen mit Speck unterstrichen die Western-Atmosphäre auch kulinarisch. Mit Oberbrändi waren Stefan "Wuki" Wukowitsch und Milli "El Greco" Karamanos schon vertraut. Denn bereits vor einem Jahr hatten sie dort eine Country- und Western-Night bestritten. Der damalige Erfolg war Grund genug für eine zweite Auflage – und so waren es auch längst nicht nur Leute aus dem Ort, die dem Brettener Duo lauschten, das den Abend aus Freundschaft zur Wirtsfamilie ohne Gage bestritt. "Oberbrändi freut sich, dass hier auch mal was Neues ist", kommentierte eine junge Besucherin das nicht gerade ortsübliche Event. "Country-Musik ist unser Baby. Theoretisch sind wir Cowboy-Brüder", erklärte Wukowitsch. Was Country-Musik zu Country-Musik macht, konnte er jedoch gar nicht so recht definieren: "Alles, was dem Volk Spaß macht."

Was es zu hören gab, waren letztlich überwiegend amerikanische Oldies, von Glen Campbell bis Neil Diamond quer durch den Musikgarten aus den 50er- bis 70er-Jahren – garniert mit temperamentvollen und westerntypischen Stahlseitenakkorden.

Während Wukowitsch für Gitarrenmusik und Lead-Gesang sorgte, griff Karamanos auch schon mal zur Mandoline oder bot virtuose Mundharmonika-Solos dar. Zwischendurch entlockte er seinem Kazoo, einem zigarrenartigen Messingröhrchen, näselnd-schnarrende Klänge, wie wenn er auf einem Kamm blasen würde. Oder sang eine zweite Stimme. Und auch mehreres gleichzeitig – die Gitarre vor dem Bauch, die Mundharmonika mit einem Gestell und dem Hals tragend. Mit schlagfertigen lebenslustigen Moderationen heizten die beiden zusätzlich die Stimmung an, und verschmitzte Lachfältchen verrieten, dass weder der 55-jährige Tübinger Grieche noch der 50-jährige Brettener Kinder von Traurigkeit sind. Immer wieder begrüßten die "Büffel" Zuschauer, die sie vom Vorjahr kannten.

Ein oder zwei stilecht gekleidete Cowboys schoben sich durch die Szenerie auf dem Weg zur Raucherecke vor der Tür. Auch eine Line-Dance-Gruppe aus der Umgebung war im Lokal, fand allerdings von der ursprünglichen Country-Volksmusik mit Fiddle und Banjo wenig vor. Dafür tanzte eine Gruppe von Frauen ausgelassen zu Songs wie Elvis Presleys "Look Like an Angel" oder Johnny Cashs "Ring of Fire" und animierte andere Besucher zum Mitmachen. "Nah am Publikum", das wollten die Brettener Büffel sein – und schafften es, das Dorflokal in einen Musikpalast zu verwandeln, auch wenn die einheimischen Zuschauer lieber auf ihren Plätzen blieben.