Odenthal in Ödenwald: Ermittler-Duo Ulrike Folkerts und Andreas Hoppe. Foto: SWR

Drehstart mit mit Ulrike Folkerts und Andreas Hoppe ist nächste Woche. Verkehrssperrungen.    

Loßburg - Echter Knaller: Eine "Tatort"-Folge wird in Loßburg gedreht. Schon ab nächster Woche ist mit erhöhter Promi-Dichte in der Gemeinde zu rechnen.

Denn der Fernsehtross rückt bereits am kommenden Dienstag an. Vier Wochen lang dauern die Aufnahmen mit dem Kommissare-Team aus Ludwigshafen mit Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Mario Kopper (Andreas Hoppe). Hauptsächlich finden die Dreharbeiten des SWR im ehemaligen "Adrionshof" in Ödenwald statt. Weitere Drehorte gebe es auch in der Umgebung in Schömberg und Loßburg, teilt die Gemeinde mit. Aus diesem Grund könne es sowohl tagsüber und auch nachts zeitweise zu Verkehrsbehinderungen auf der K 4777 zwischen Loßburg und Schömberg kommen.

Loßburgs Bürgermeister Christoph Enderle freut sich schon: "Für Loßburg ist das wie ein Sechser im Lotto." Deshalb tut die Gemeinde auch alles, um die Dreharbeiten zu unterstützen. Der Bauhof räumt schneebedeckte Wege im Wald, der Landkreis unterstützt den Film ebenfalls und gibt den Forst sowie die Waldwege für den Dreh frei.

Die Anfrage im Rathaus sei bereits kurz vor Weihnachten eingegangen. "Ich dachte zuerst, das ist ein Witz", so Enderle. Dem war aber nicht so. Die Verwaltung habe die Chance sofort genutzt. "Wir sind ja flexibel", so der Bürgermeister. Die Rathaus-Mannschaft, die Tourist-Info und der Bauhof seien "stolz" und freuten sich drauf. "Wir finden’s natürlich oberklasse", so der Rathaus-Chef.

Aufmerksam auf die Örtlichkeit wurden die Fernseh-Macher offenbar durch den neuen Kinofilm "Das kalte Herz", der ebenfalls in Teilen im Raum Loßburg gedreht worden war. Daraufhin hätten sich Location-Hunter vor Ort umgesehen. Der ehemalige "Adrionshof" habe gut ins Konzept gepasst, auch die postkartenmäßig verschneite Schwarzwald-Idylle.

Ob die "Tatort"-Folge auch im Plot in Loßburg spielt, ist noch nicht entschieden. Im Moment trägt die Folge den Arbeitstitel "Waldlust", so Annette Gilcher, Redakteurin beim SWR in Baden-Baden. Denn eigentlich ermitteln Odenthal und Kopper in Ludwigshafen in Rheinland-Pfalz. Aber da die Fernseh-Kommissare im Film auf Dienstreise seien, spreche "grundsätzlich nichts dagegen", dass sie auch im Film offiziell im Schwarzwald ermitteln, so Gilcher.

Gemeinde und Landratsamt unterstützen Projekt

Die Geschichte: Lena Odenthal und ihr Team fahren zu einer internen Fortbildung in ein ruhig gelegenes Tagungshaus, den "Lorenzhof". Er liegt schön einsam, hat aber seine besten Tage hinter sich. Richtig gruselig wird es, als die Kommissare in diversen Einmachgläsern Teile einer alten Leiche finden. Statt sich fortzubilden, fangen sie an zu ermitteln.

Fernsehmacher finden im "Adrionshof" die passende Kulisse

Die passende Kulisse fanden die Fernsehmacher in Ödenwald. Laut Gilcher habe sich der Sender viele Örtlichkeiten angesehen, der "Adrionshof" sei der beste gewesen. Laut Bürgermeister Enderle sei das Anwesen in Privateigentum, es werde bereits für den Dreh renoviert.

Ob Loßburg eine Rolle in der Folge spielt oder nicht: Für Bürgermeister Enderle sei das Projekt für Loßburg eine große Chance. Die Gastronomie profitiere schon jetzt. Denn der Tross mit rund 80 Leuten, vom Schauspieler bis zum Kamera-Assistenten, sei für vier Wochen in der Gemeinde untergebracht. Gut möglich also, dass man beim Einkehren in der Gemeinde plötzlich bekannte Gesichter am Nachbartisch sieht.

Übrigens: Regie führt Axel Ranisch, das Drehbuch schrieb Sönke Andresen. Die Ausstrahlung ist für 2018 vorgesehen. Für Ulrike Folkerts ist es nicht der erste Dreh in der Region. Im Kinofilm "Global Player – Wo wir sind, isch vorne" spielte sie an der Seite von Walter Schultheiß. Ein Großteil der Szenen wurde 2014 in Hechingen (Zollernalbkreis) aufgenommen.