Das Festival nutzten die Besucher, um ihren Glauben zu stärken. Foto: © Brian Jackson/Fotolia.com Foto: Schwarzwälder-Bote

Religion: Viele junge Besucher bei Veranstaltung in Martinskirche / Andere Musik als im Gottesdienst

Das Vinzentiner-Exerzitienzentrum Freudenstadt hat ein Glaubensfestival in der Loßburger Martinskirche veranstaltet. Was bewegt die Menschen mitten in der Ferienzeit, ein Glaubensfestival zu besuchen? Der Schwarzwälder Bote hat nachgefragt.

Loßburg. Klaus Hemle ist Mitglied des Teams, das Pater Immanuel, einen der Leiter des Festivals, bei der Ausrichtung unterstützt hat. Für ihn sei das Glaubensfestival eine einzigartige Möglichkeit gewesen, seine eigene Religiosität zu erleben und neue Erfahrungen in seinem Verhältnis zur Kirche und zum Christentum zu sammeln.

Das Glaubensfestival zeichne eine Atmosphäre der Nächstenliebe aus. Auch die Kirchenmusik hebe sich ab von der in der normalen Messe. Der charismatische "Lobpreis" wechsle sich mit Anbetungsliedern ab. Hemle gefiel gerade dieser Kontrast von laut und leise. Von den vielen jungen Besuchern des Festivals zeigte sich Hemle überrascht. Er werde sich auf jeden Fall in den nächsten Jahren wieder beim Glaubensfestival engagieren, sagte er.

Auch Jaenette Onusseit war gerne beim Glaubensfestival dabei. Die junge Frau hoffte, durch das Glaubensfestival ihren persönlichen Glauben zu stärken. Sie finde bei den Vorträgen und Predigten neue Kraft für ihr Leben und neue Kraft um ihr Ziel, einmal selbst zu missionieren, zu verwirklichen. Beim Festival habe sie neu zum Christentum und zur katholischen Kirche gefunden und es sei ein klares Zeichen für das Wirken Jesu Christi in der Welt, dass so viele junge Menschen das Glaubensfestival besucht hätten.

Die spirituelle Intensität bei den Messen sei auch anders gewesen. Die Padres seien auf einem hohen theologischen Niveau und wüssten, wie man Theorie und Praxis verbindet, sagte Jaenette Onusseit.

Die Geschwister Tobias, Teresa und Maria Schild waren mit ihrer Familie aus Köln zum Festival angereist. Die Predigten seien weniger starr als normale Messen gewesen, sie seien direkter und näher an der Gemeinde. Beim Glaubensfestival fühle man sich und seine Probleme angenommen, erzählen die Geschwister. Aber in ihren Augen hätte es durchaus mehr Jugendliche geben können. Es sei eben wie in der normalen Kirche, auch dort überwögen die Älteren, sagte Tobias.

Für die drei steht fest, dass sie das Glaubensfestival in Loßburg noch öfters besuchen wollen und vielleicht, so hoffen Tobias, Teresa und Maria, ergeben sich neue Freundschaften mit den anderen jugendlichen Teilnehmern des Festivals.

Die Seniorin Marianne Allgayer war schon oft bei den Glaubensfestivals und anderen Exerzitien der Vinzentiner. Sie ging auf das Festival, da ihr der Glaube auch außerhalb der Kirche und den regulären Messen wichtig sei, sagte sie. Ihr gefiel der charismatische Charakter der Musik. Diese Musik werde in den wöchentlichen Messen so nicht verwendet, sie habe das "Feuer" in der neuen Liturgie gespürt. Man merke, dass die Vinzentiner ihr Handwerk verstünden und auch jüngere Menschen zu begeistern wüssten. Sie wolle auch die künftigen Festivals besuchen, sagte Marianne Allgayer.