Bei dem Filmfestival in Rio de Janeiro (von links): Regisseur Sebastian Heinzel, Festivalkoordinator Fernando Pozzobon, Jury-Mitglied Daniel Goncalves, Festivaldirektorin Lara Pozzobon und Carmina-Initiator Dieter Einhäuser Foto: Einhäuser Foto: Schwarzwälder-Bote

Sebastian Heinzel gewinnt mit seinem Film "Carmina – Es lebe der Unterschied" den "Diversity Award"

Loßburg-Schömberg. Als einziger deutscher Festivalbeitrag wurde der Kinodokumentarfilm "Carmina – Es lebe der Unterschied" von Sebastian Heinzel aus Schömberg für das 7. International Disability Film Festival Assim Vivemos ausgewählt, das in Rio de Janeiro stattfand.

Das Festival ist eines der weltweit größten seiner Art. Die Jury verlieh dem Film, der ein inklusives Tanzprojekt dokumentiert, den Diversity Award. Durch die finanzielle Unterstützung von German Films und der Stiftung Lauenstein konnte Regisseur Sebastian Heinzel gemeinsam mit Dieter Einhäuser und Philipp Einhäuser, den Organisatoren des inklusiven Tanzprojekts Carmina, nach Rio de Janeiro reisen, um auf der Südamerika-Premiere den Dokumentarfilm dem brasilianischen Publikum persönlich vorzustellen.

In den moderierten Publikumsgesprächen gab es viel positive Rückmeldungen zum Film und zum dokumentierten Projekt, das viele Zuschauer als ein gelungenes Beispiel für Inklusion empfanden.

Der Film zeigt auf eindrucksvolle und berührende Weise, wie mehr als 300 behinderte und nicht-behinderte Akteure unter Leitung professioneller Choreographen die weltberühmten Carmina Burana von Carl Orff auf die Bühne bringen. Dabei treten auch Konflikte zu Tage: Besonders den männlichen Schülern fällt es schwer, mit ihren behinderten Mittänzern in Kontakt zu gehen. Der Film begleitet den aufreibenden Prozess der Proben bis zur großen Aufführung. Die brasilianischen Zuschauer zeigten sich inspiriert von den gezeigten Bildern der Annäherung und dem Abbau von Berührungsängsten. Es wurde deutlich, dass gerade in Brasilien ein hoher Bedarf an Projekten besteht, die es schaffen, Menschen unterschiedlichster Art zusammen zu bringen.

Für Regisseur Sebastian Heinzel war es ein besonderes Erlebnis, den Film in Rio de Janeiro zu zeigen: "Diese Stadt ist einzigartig, mit ihrer traumhaften Lage, ihren offenen, lebensbejahenden Menschen und der Lebendigkeit, die sie ausstrahlt. Rio und Carmina passen in ihrer Vielfalt einfach wunderbar zusammen."

Insofern war es für den Filmemacher aus dem Loßburger Teilort Schömberg eine besondere Form der Anerkennung, als er nach seiner Rückkehr in den Schwarzwald erfuhr, dass die Jury des Filmfestivals, die ebenfalls aus Journalisten und Filmemachern mit Behinderungen zusammengesetzt war, dem Film den Diversity Award – den Preis für Vielfältigkeit – verliehen hatte.

"Carmina – Es lebe der Unterschied" wurde in einer Vorabpräsentation bereits im Frühjahr im Subiaco-Kino Freudenstadt gezeigt und brach dort den Zuschauerrekord.

Im Herbst kommt der Film Sebastian Heinzels deutschlandweit in die Kinos. Zudem ist die Dokumentation auch auf einer Doppel-DVD erschienen, die unter www.heinzelfilm.de zum Preis von 19,90 Euro bestellt werden kann.