Auch der Rollstuhlfahrer Roland Walter trat im Kinzighaus auf. Foto: Verein "Dienet einander" Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: Tanz und Theater zum 25. Geburtstag des Vereins "Dienet einander"

Loßburg. Im Kinzinghaus in Loßburg wurden zwei Tage des Andersseins geboten. Zunächst gab es einen Filmabend des Filmemachers Sebastian Heinzel, der das Thema vor 50 Zuschauern aus drei Blickwinkeln betrachtete.

Am nächsten Tag besuchten rund 100 Zuschauer eine Theateraufführung und die Vorführung eines Ausdruckstanzes. Anlass war die Feier des 25-jährigen Bestehens des Loßburger Vereins "Dienet einander". Das BrilLe Theater aus Witten zeigte mit "Würfelbrot", dass man das Thema "Autismus" mitreißend, aber ohne "Betroffenheitsmasche" auf die Bühne bringen kann. Gerade weil im Stück nicht nur die Hauptperson Valentin "anders" ist, gelingt es, eine gemeinsame Zukunft miteinander aufzuzeigen. Wo zu Beginn noch Unverständnis und Ablehnung dominieren, siegen zuletzt freundschaftliches Miteinander und gegenseitige Hilfe. Befassten sich bei "Würfelbrot" hervorragende Schauspieler mit dem Behinderten-Thema, so war in der Performance "Space between Skin and Earth" der spastische Rollstuhlfahrer Roland Walter aus Berlin der Protagonist des Abends. Mit der einfühlsamen Tänzerin Melanie Widmann, ebenfalls aus Berlin, gelang es ihm auf der Bühne zu zeigen, dass auch die schwerste Behinderung durch Kunst zu einer ausdrucksvollen Botschaft des Andersseins werden kann. Der Abend machte Mut dazu, im Anderssein des Anderen eine Bereicherung des Mitein-anders zu sehen.