Die Prüfapparatur erzeugte heißen Rauch, der nach oben stieg und sich vor allem im Deckenbereich sammelte. Dies belegte, dass sich bei einem realen Brand die Feuerwehr im Gebäude noch gut orientieren könnte. Foto: Arburg Foto: Schwarzwälder-Bote

Montagehalle: Konzept in der Praxis bestätigt

Loßburg. Die 18 600 Quadratmeter große Montagehalle von Arburg steht kurz vor der Inbetriebnahme. Eine wichtige Voraussetzung für die baurechtliche Abnahme des zweistöckigen Gebäudes ist das Thema Brandschutz. Um das Konzept unter realistischen Bedingungen zu testen, fand ein großer Rauchtest statt, wie das Unternehmen berichtet.

Zum Einsatz kam die patentierte Prüfapparatur von Halfkann + Kirchner, beratende Ingenieure für Brandschutz PartGmbH. Das Verfahren ist noch relativ neu und hat den Vorteil, dass heißer, nach oben steigender Rauch erzeugt wird. Dass ein solcher Rauchtest etwas Besonderes ist, zeigte das große Interesse. Rund 25 Personen waren vor Ort, um die Versuche der Firma Halfkann + Kirchner zu verfolgen: der geschäftsführende Arburg-Gesellschafter Michael Hehl, Arburg-Mitarbeiter der Bereiche Gebäudetechnik und Architektur sowie Vertreter des Ingenieurbüros Fact, vom dem das Entrauchungskonzept entwickelt wurde, des Architekturbüros Schmelzle und Partner, der Versicherung, der beteiligten Firmen und des Landratsamts Freudenstadt.

Als Besonderheit bei der neuen zweistöckigen Montagehalle nannte der verantwortliche Brandschutzingenieur Peter Hermes die Größe der Brandabschnitte, die fast die gesamte Stockwerksfläche umfassen. Diese sind jeweils in drei Entrauchungsabschnitte unterteilt, sodass bei einem Brand der Rauch gezielt abgeleitet werden kann. Ziel ist, dass die Feuerwehrleute im Ernstfall ausreichend Sicht haben, um sich im Gebäude zu orientieren.

In jedem Stockwerk des Neubaus fand ein Rauchversuch statt, da unterschiedliche Bedingungen herrschen. Im Erdgeschoss beträgt die Hallenhöhe rund zehn Meter. Der Rauch wird über die Dachfenster abgeleitet, die erforderliche Zuluft über die Fassadenfenster zugeführt. Das Untergeschoss ist rund 4,70 Meter hoch und verfügt über eine maschinelle Entrauchungsanlage, bei der sich die Abschnitte separat ansteuern lassen. Von Interesse war bei den Versuchen auch, ob sich der Rauch auch in die benachbarte Halle und über Öffnungen vom Unter- ins Obergeschoss ausbreiten wird. Bei beiden Versuchen sammelte sich der heiße Rauch vor allem im Deckenbereich, sodass die Orientierung im Ernstfall kein Problem wäre, so das Unternehmen. Die benachbarte Halle war von der Verrauchung nicht betroffen, und es gab auch keine Rauchausbreitung vom Unter- ins Erdgeschoss. Das Fazit von Peter Hermes war eindeutig: "Wir sind zufrieden! Die Versuche haben eindeutig belegt, dass alle Bedingungen erfüllt sind, und die Feuerwehr im Ernstfall beste Voraussetzung zur Brandbekämpfung hätte, zumal die Sprinkleranlage hinzukommen würde. Damit kann die Halle aus meiner Sicht in Betrieb genommen werden."