Zwei, die ihre Aufgabe sichtlich mit viel Freude angehen: Sonja Müller (links), Leiterin des Jugendreferats der Gemeinde Loßburg, und Julia Trück, Schulsozialarbeiterin in Loßburg Foto: Günther Foto: Schwarzwälder-Bote

Jugend- und Schulsozialarbeit: Die beiden Fachfrauen Sonja Müller und Julia Trück arbeiten eng zusammen

Von Waltraud Günther

Die Gemeinde Loßburg fördert seit vielen Jahren die Schulsozialarbeit sowie die offene Kinder- und Jugendarbeit. Die Leiterinnen beider Fachbereiche stellten bei der jüngsten Gemeinderatssitzung die Schwerpunkte ihrer Arbeit im vergangenen Jahr vor.

Loßburg. Bürgermeister Christoph Enderle ging zunächst auf die Wichtigkeit der Arbeit des Loßburger Jugendreferats und der Schulsozialarbeit ein. Seiner Einschätzung nach werden "die Erziehungsaufgaben vom Elternhaus immer mehr auf die Schule verlagert".

Julia Trück machte deutlich, dass Schulsozialarbeit in Anbetracht der Vielzahl der Anforderungen und Erwartungen zwar nicht leicht, aber überaus sinnvoll ist. Mit einem Stellenumfang von 50 Prozent ist Trück für insgesamt 512 Schüler der Grundschule, der Werkrealschule, der Realschule und der Gemeinschaftsschule zuständig. Ihr Angebot umfasst ein niederschwelliges und offenes Beratungsangebot, das allen Schülern von Montag bis Freitag zwischen 8.30 und 12 Uhr zur Verfügung steht.

An der Grundschule hat Trück eine feste Präsenzzeit eingerichtet. Neben individuellen Gesprächsterminen, bei denen absolute Vertraulichkeit gewährleistet ist, finden vielen verschiedene Klassenprojekte statt, in der Regel in Kooperation mit den betreffenden Lehrern. Im vergangenen Jahr bot Trück unter anderem Kennenlerntage, Einheiten zum Sozialtraining oder zum Konfliktmanagement in einzelnen Klassen an. Auch die bewährten Angebote zur Gewalt- und Suchtprävention wie die Einführung der Redbox in Klasse 7 wurden viel nachgefragt.

Überhaupt kann sich die Fachfrau nicht über mangelnde Resonanz im Schulzentrum beklagen und stellt fest: "Die große Zahl der Schülerkontakte bestätigt, dass der Lernort Schule zum Lebensort der Kinder und Jugendlichen geworden ist." Damit sie auch weiterhin hilfreich sein kann, hat sich Julia Trück fest vorgenommen: "Meine Zeit gut einteilen, damit durch die viele Einzelfallarbeit die präventiven Projekte nicht vernachlässigt werden."

Anti-Mobbing-Tage und Workshop der AG Glück

Als präventive Projekte stehen im zweiten Halbjahr unter anderem Anti-Mobbing-Tage, ein Workshop der AG Glück und Seminare im Bereich Cybermobbing an.

Gemeinderat Thomas Gissoni (FWV), auch Rektor der Gemeinschaftsschule Loßburg, blieb da nur festzustellen: "Die Arbeit läuft hervorragend." Wobei er allerdings einräumte: "Hierfür ist eine halbe Stelle ganz knapp."

Sonja Müller, Leiterin des Loßburger Jugendreferats, konnte gleichfalls eine Fülle von Beispielen erfolgreicher und professionell begleiteter Freizeitgestaltung in der Gemeinde geben. In Bezug auf das weit über die Gemeinde hinaus beachtete Loßburger Sommerferienprogramm zollte sie den beteiligten Vereinen großes Lob und berichtete von insgesamt 47 gelungenen Aktionen.

Erstmals wurde im vergangenen Jahr auch ein Jugendsommer mit Aktionen angeboten, die lediglich im Internet ausgeschrieben wurden und bei denen auch die Anmeldung ausschließlich online ablief. Aber auch in den anderen Ferien bietet das Loßburger Jugendreferat ein Programm an. Dass Sonja Müllers Aussage "Mein Alltagsgeschäft ist auch alles andere als langweilig" zutreffend ist, glaubten ihr die Räte nach ihren Ausführungen gerne. In der offenen Kinder- und Jugendarbeit bilden neben der Ferienbetreuung das gut frequentierte Schülercafé, die Aktionsnachmittage und die Mittagsbetreuung weitere Schwerpunkte.

Ermöglicht wird die Arbeit des Loßburger Jugendreferats durch eine volle Sozialpädagogenstelle, eine Praktikantin des Bundesfreiwilligendienstes sowie durch ein Team von sieben Ehrenamtlichen, die sich vor allem im Schülercafé einbringen. Auch bei diesem Tätigkeitsbericht zollte das Gremium uneingeschränkt Lob. Gemeinderat Oliver Wendel (FWV) überbrachte die Wertschätzung seiner Ratskollegen: "Man sieht, dass die enge Verzahnung zwischen Schulsozialarbeit und Jugendarbeit ausgezeichnet funktioniert. Sie sind ein gutes Team."

Diesen Lobesworten schloss sich Gemeinderat Bernhard Ruoff (SPD) an und sicherte die weitere Unterstützung des Gremiums zu.