Im Kurbetrieb, zu dem auch die Pflege des Zauberlands an der Kinzig gehört, betrug der Abmangel gut 900 000 Euro. Foto: Wiegert Foto: Schwarzwälder-Bote

Positives Rechnungsergebnis der Gemeinde Loßburg für 2013 / Einnahmen aus Gewerbesteuer höher als erwartet

Von Georg Steffens

Loßburg. Zufrieden zeigte sich der Leiter der Finanzverwaltung, Günter Muth, mit dem Rechnungsergebnis der Gemeinde Loßburg für 2013. 774 000 Euro mehr als geplant konnten der Rücklage zugeführt werden – insgesamt rund 3,2 Millionen Euro.

Das Haushaltsvolumen der Gemeinde stieg von geplanten 20 Millionen Euro auf rund 21 Millionen Euro. Insbesondere konnte Loßburg mehr Steuerzuweisungen erzielen. Den größten Anteil der Einnahmen machte dabei mit 42 Prozent die Gewerbesteuer aus. Diese überstieg mit rund 8,9 Millionen Euro den Voranschlag um fast 700 000 Euro.

Während auf der Ausgabenseite vor allem die Unterhaltung der ehemaligen Landesstraße 408 in 24-Höfe sowie von Schul- und Sportanlagen für deutlichen Zuwachs sorgten, gab es im Kindergartenbereich und beim Feuerwehrgebäude finanzielle Entlastungen. Als "Sorgenkind" bezeichnete hingegen Muth weiterhin die Eigenbetriebe. Das Freibad schlug mit ungeplanten Mehrausgaben in Höhe von über 50 000 Euro zu Buche. Auch die 2012 versuchte Vergabe des Freibads an einen Fremdbetreiber brachte nach Darstellung von FWV-Gemeinderat Martin Bäppler keine Entlastung. Dennoch wies der Kurbetrieb einen gegenüber dem Vorjahr um mehr als 120 000 Euro verringerten Verlust auf, der mit 908 000 Euro "knapp unter der Schmerzgrenze" liege. Beim Freibad wurde das Ergebnis 2013 trotz Mehrausgaben im Verwaltungsetat um knapp 65 000 Euro verbessert.

Der Eigenbetrieb Wasserversorgung konnte seinen Ertrag auf 976 000 Euro steigern. Allerdings treten laut Muth Rohrbrüche gerade bei den aus den 70er- und 80er-Jahren stammenden Rohrleitungen relativ häufig auf. Erstmals sei 2013 sei die Beseitigung von Niederschlagswasser und Regenabwasser getrennt berechnet worden. Die Unterhaltungskosten für die Kläranlage seien gestiegen. Dennoch falle der Jahresverlust mit rund 16 000 Euro vergleichsweise gering aus und könne aus einer Gebührenrückstellungsrücklage ausgeglichen werden. Vor allem, betonte Muth, habe die Gemeinde Loßburg 2013 keine neuen Kredite aufnehmen müssen. Der Schuldenstand insgesamt sei auf rund 13,6 Millionen Euro zum Jahresende 2013 zurückgegangen. Muth: "Seit 2008 geht es abwärts in Loßburg – aber nur mit den Schulden." Martin Bäppler forderte, dass der Gemeinderat bald über die Weiterführung der Eigenbetriebe diskutiert.

Gemeinderat Stefan Burkhardt, ebenfalls FWV, mahnte dringlich die Aufstockung der Rücklage an, wodurch erforderlichenfalls auch der Abwasserhaushalt ausgeglichen werden könne.

Dies sei auch die Stoßrichtung der Gemeindeverwaltung, sagte Bürgermeister Christoph Enderle. Es sei erklärtes Ziel, dass man sich "bei schlechteren Zeiten aus Eigenmitteln ein Jahr über Wasser halten" könne – auch um den sonst drohenden "Daumenschrauben" des Landratsamts zu entgehen und nicht "hier um 200 Euro und dort um 200 Euro" diskutieren zu müssen.