Jubiläum: DRK-Ortsverein Wittendorf feiert runden Geburtstag / Enderle würdigt soziale Kompetenz
Mit einem Festakt feierte der DRK-Ortsverein Wittendorf im Beisein zahlreicher Gäste seinen 50. Geburtstag. Neben einem Rückblick gab es in der Laiberghalle auch zahlreiche Ehrungen.
Loßburg-Wittendorf. Vorsitzender Walter Morlock gab das Büfett frei, und die Gäste kamen bei einem kleinen Imbiss und Getränken ins Gespräch. Besonders begrüßte Morlock neben Bürgermeister Christoph Enderle, Ortvorsteher Gottlob Huß, den Präsidenten des DRK-Kreisverbands Freudenstadt, Kurt Deckelnick, dessen Stellvertreter Johannes Braun sowie Gemeinde- und Ortschaftsräte. Morlock wies auch auf den "Tag der Hilfe" zum Jubiläum hin. Zudem sprach er das Problem an, Nachwuchs für das soziale Ehrenamt zu finden. "Es wird immer wichtiger, dass sich die junge Generation dieser Aufgabe widmet. Wir können frischen Wind durchaus gebrauchen – im aktiven Bereich, aber auch Fördermitglieder", betonte er. Der Vorsitzende des Ortsvereins skizzierte auch die Geschichte des Roten Kreuzes in Wittendorf.
Bürgermeister Christoph Enderle ging auf die Grundwerte des DRK ein, die auf einer großen Leinwand dargestellt wurden: Unabhängigkeit, Menschlichkeit, Neutralität, Freiwilligkeit, Unparteilichkeit, Einheit und Universalität. Enderle bescheinigte dem Ortsverein einen hohen Ausbildungsstand und zeigte sich stolz auf das Jugendrotkreuz: "Es ist beachtlich, wie es gelingt, junge Menschen vom Handy und Internet weg zu locken und für das Ehrenamt zu begeistern. Sie erhalten damit eine soziale Kompetenz, die immer mehr gefragt ist." Enderle beglückwünschte den Ortsverein zum Jubiläum und überreichte dem Vorsitzenden einen Scheck der Gemeinde für anstehende Aufgaben.
Mehr als 8400 Blutkonserven
Der Präsident der DRK-Kreisverbands Freudenstadt, Kurt Deckelnick, sprach dem Ortsverein Glückwünsche für 50 Jahre im Dienst der Menschlichkeit und Hilfe für Menschen in Not aus und ging auf die Historie des ehrenamtlichen Engagements für andere Menschen ein.
Deckelnick zitierte den Athener Perikles, der schon im Jahr 500 vor Christus gesagt habe: "Wer an den Dingen der Stadt keinen Anteil nimmt, ist kein stiller, sondern ein schlechter Bürger." Diese Aussage könne durchaus auf die heutige Gesellschaft übertragen werden, resümierte er. In Deutschland gibt es laut Deckelnick 19 DRK-Landesverbände und 473 Kreisverbände, in denen sich mehr als 400 000 ehrenamtliche Rotkreuzler sozial engagieren. Seit 1994 habe der Ortsverein Wittendorf bei den Blutspendeterminen insgesamt 8434 Blutkonserven gesammelt. Das sei, so Deckelnick, "sehr, sehr beachtlich". Herausragend seien auch die insgesamt 1123 Einsätze der Helfer vor Ort als unverzichtbare Ersthilfe.
Schin bei der Sturmflut in Hamburg im Einsatz
Grußworte sprachen auch Pfarrerin Regina Stierlen, der Gesamtkommandant der Feuerwehr Loßburg, Jochen Link, Gisela Lohmiller, stellvertretende Kreisbereitschaftsleiterin, Marion Schmid als Leiterin der Sozialarbeit, die Lehrbeauftragten für Bewegungsprogramme, Sabine Breuninger, und Anja Broß vom Verein zur Erfüllung von Wünschen Sterbender. Nach einer kurzen Pause gab es eine besondere Art des Rückblicks: Vier Schüler befragten in Interview-Form einen Zeitzeugen zur Geschichte und zu Einsätzen des Ortsvereins. Dazu wurden auch Fotos gezeigt.
Zeitzeuge war der 84-jährige Ernst Giering, der schon seit 60 Jahren aktiver Rotkreuzler ist. Er berichtete beispielsweise über den Einsatz 1962 bei der großen Sturmflut in Hamburg oder bei dem Erdbeben 1963 in Skopie im damaligen Jugoslawien.
Zum Abschluss nahmen der stellvertretende Präsident Johannes Braun, Walter Morlock und Jürgen Maser Ehrungen langjähriger aktiver Mitglieder vor. Für 20 Jahre im Roten Kreuz wurde Belinda Hilge ausgezeichnet, 30 Jahre dabei sind Martin Böttiger, Heidi Rapp, Carmen Zuckschwerdt und Julia Schillinger.
Für 45 Jahre aktive Mitgliedschaft wurde Traude Schaber, für 50 Jahre Gottlob Bauer und für 60 Jahre Ernst Giering ausgezeichnet. Geehrt wurden zudem Stefanie Frey, Sabrina Eilber, Timo Morlock, Sophie Randecker, Sandra Herzog, Lena Ruoff, Annkathrin Straub und Jennifer Schmid.
Die Geehrten erhielten eine Spange und eine Urkunde. Gottlieb Bauer und Ernst Giering erhielten zudem noch eine Vereinsauszeichnung und ein Präsent.
