Auch wenn Göschweilers Ortsvorsteher Manfred Furtwängeler sich mit Perrücke und Brille tarnte, wurde er entmachtet. Foto: Bächle

Fasnetauftakt: Narrengericht spricht Urteil über Lehrer. Ortsvorsteher zur Abdankung gezwungen.

Löffingen - Ds Baarstädtchen und das Löffinger Ösch gehören zu den Narrenhochburgen mit Tradition, aber auch mit Lust auf Neues, um den Narrensamen auf das Kulturgut einzuschwören.

Der Schmotzige Dunschdig ist der Startschuss der örtlichen Fastnacht, die gestern bei prächtigem Wetter startete und viele Narren in bunten Gruppen mobilisierte.

Held des Tages: Die Zwanziger haben im närrischen Ort eine Sonderstellung. So ist es ihnen auch vorbehalten, den Narrenbaum zu stellen. Bei heftigem Wind war dies für die 42 Zwanziger keine leichte Aufgabe, den 20 Meter langen Baum in die Höhe zu wuchten.

Mit vereinten Kräften wird der Baum der Narren auf Höhe gebracht

Mut und körperliche Fitness waren angesagt, um am Stamm hochzuklettern und die Sicherungsseile zu lösen. Trotz intensiver Anfeuerung durch das närrische Volk scheiterte Markus, doch Luca Streit bezwang den Baum und wurde somit zum Held des Tages gekürt. Anschließend wurde die 20-er mit dem Eid auf die Laterne in die Narrenschar aufgenommen.

Närrisches Schulgericht: Auch in diesem Jahr fand das närrische Schulgericht vor Narrenrichter Matthias Wider statt. Angeklagt waren die Schulleiter Saska Bea und Dorothea Schlatter (Grundschule) sowie Sibylle Streibel vom Schulverbund.

Die Ankläger des Schulverbunds, Lisa Engesser und Lorenz Wehrle, forderten "wegen allgemeiner Unlust Lehrer, die von Fastnacht keine Ahnung haben und pädagogische große Fastnachtsmängel aufweisen, zurück nach Freiburg zu schicken".

Schließung der Schulen wird als Schuldspruch verkündet

Die beiden Vertreter der Grundschule, Lisa Philippan und Nico Roman, beantragten die sofortige Schließung der Schule bis Aschermittwoch. Das Urteil fiel eindeutig und lautete auf "sofortige Schließung der Schulen und zwar bis zum Alte Fasnetsundig".

Entmachtung: "Alle Rathäuser sind gestürmt, Bürgermeister und Ortsvorsteher abgesetzt", heißt es seit gestern im Löffinger Ösch. Kaum wieder zu erkennen war Bürgermeister Tobias Link, als er von der weiblichen Narrenpolizei, den Ehrennarren Dieter, Johann und Rolf sowie Ehrennarrenvater Hermann vors Narrenvolk geführt wurde. Um 50 Jahre gealtert, mit Rollator und zur Stärkung eine Infusion, meldet er sich umgehend im Altenheim an.

Bereits schon am Morgen wurden die Bachheimer Ortsvorsteherin sowie ihre Kollegen aus Göschweiler und Unadingen abgesetzt. Die beiden Ortsvorsteher von Dittishauen und Reiselfingen konnten ihre Macht noch bis zum Nachmittag ausüben, doch dann war auch für sie endgültig Schluss.

Fanfarenzug geehrt: Der Reiz der Löffinger Fasnet liegt in den zahlreichen Gruppierung, welche das Brauchtum pflegen. Hierzu zählen auch die Musikgruppen, wie der Fanfarenzug. Seit 1976 gehört er zur Löffinger Fasnet einfach dazu. Nun wurde die Mitglieder des Fanfarenzugs für ihr Engagement vom Narrenvater ausgezeichnet.