Seit Jahren präsentieren sich die Modellflieger auch bei den Segelfliegern – eine Win-Win-Situation, von der beide Vereine partizipieren. Vorsitzender (vorne) Ralf Grünsteidl präsentiert seine Jurassic, dahinter Peter Schmidt die Short. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Segelflieger und Modellflieger mit gemeinsamem Aktionstag / Maßstabsgetreue Fluggeräte erregen Aufsehen

Von Gerold Bächle

Löffingen-Reiselfingen. Über 50 Jahre jung und aktiv sind sowohl die Segelfluggruppe Reiselfingen, als auch die Modelflieger Löffingen. Kein Wunder also, dass beide gemeinsame Sache machen.

Während die Segelflieger in Reiselingen einen Flughafen und eine Heimat gefunden haben, kämpfen die Modelflieger mit Vorschriften des Naturschutzes auf ihrem angestammten Ochsenberg in Löffingen. Eine gute Lösung fanden die beiden Vereine mit der Zusammenführung des Flugplatzfestes mit einer Flugshow der Modelflieger. "Eine Win-Win-Situation", bestätigen beide Vorsitzenden Ralf Grünsteidl von den Modellfliegern und Markus Halbig von den Segelfliegern.

Maßstabs- und Detailgetreu standen die Modelle bereit, welche Ralf Grünsteidl, Marc Suttel, Peter Schmitt, Hubert Beckert und Jonathan Schulze in liebevoller zeitintensiver Arbeit hergestellt haben. Doch es sind nicht nur Modelle, die am Boden zu bewundern sind, mit Geschick und Können schickten sie ihre Erbauer hoch in die Lüfte.

Mit einer Spannweite von 243 Zentimetern und einem Gewicht von 18,5 Kilogramm imponierte Ralf Grünsteidl mit seiner Pitts S 15 verschiedene Kunstflüge am Himmel. Die Besonderheiten dieses Modells waren die Rauchanlage und die Schleppkupplung. Pilot Peter Schmitt, Jugendleiter der Modellflieger, setzte hier Maßstäbe. Das Modell Short forderte 835 Stunden, ein Modell ganz aus Holz und mit gleich zwei gegenläufigen Elektromotoren ausgestattet. Das zweite Modell des Göschweiler Erbauers ist der Jet "Jurassic" mit 8,4 Kilogramm Gewicht und einer Spannweite von 170 Zentimeter. Für dieses Modell wurde sogar ein Sondermotor angefertigt, so Peter Schmitt.

Jonathan Schulz hatte einen T-Rex Hubschrauber mit einem 730 Watt starken Elektromotor mitgebracht. Aus Holz hatte Hubert Beckert sein Modell mit 2500 Watt Elektromotor ausgestattet. Gleich zwei Modelle entstanden aus der Hand von Marc Suttel. Zum einen das Modell Laser mit Seglerschlepper und einen Rocco mit Elektroantrieb.

Die Geschichte der Modellflieger geht bereits bis vor den Zweiten Weltkrieg zurück. Schon damals waren es Walter Egle und Willi Göpper, welche diesem Hobby nachgingen. Sie waren es auch, die nach dem Krieg mit dem Modellfliegen wieder anfingen, und 1962 wurde mit neun Mitgliedern die Modelfluggruppe Löffingen gegründet.

Für die Start- und Landebahn erhielt man von der Stadt Löffingen das Ochsenberggelände, bis heute steht es den Modellfliegern zur Verfügung. Allerdings unterliegt das Fliegen im Naturschutzgebiet einigen Einschränkungen. So etwa die Flugzeiten, das Gewicht der Modelle unter 20 Kilogramm und der Lärmpegel darf maximal 76 dBA sein. Derzeit werden ein Erwachsener und vier Jugendliche in der Modellflugschulung unterrichtet.