Fast die ganze Familie Kienzler aus Bachheim frönte dem Kegelsport mit Erfolg. Neben Walter Kienzler, holten sich auch Ehefrau Marlies und Tochter Iris so manche Auszeichnung. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder-Bote

Hobbysport: Bachheimer Sportkegler hören nach 40 Jahren auf / Walter Kienzler erinnert an die Anfänge

Sportkegeln ist ein Ausdauersport, der Kondition, Koordination und Konzentration erfordert. Ein Sport, der vor allem in der Region sehr populär war und zum Teil auch noch ist. Doch in Bachheim endet nach 40 Jahren die Ära des Sportkegelclubs SKF Bachheim.

Löffingen-Bachheim. Gleich zwei Gründe zwingen den Verein zum Aus: Spielermangel und die fehlende Heimkegelbahn. Mit Letzterem haben viele Kegelclubs in der Region und im Löffinger Ösch zu kämpfen, nachdem die Kegelbahnen Schwenningen, Hüfingen, Wolterdingen, Löffingen oder Saig nach und nach geschlossen wurden. Ganz neu ist auch die Schließung in Dittishausen.

"Bedauerlicherweise", so der Bachheimer Keglerpionier und "Hirschen"-Wirt Walter Kienzler, "ist das Phänomen überall zu sehen, obwohl der Leistungssport bis ins hohe Alter ausgeübt werden kann."

Nun wird der Vorsitzende des SKF Bachheim, Manuel Kienzler, noch eine außerordentliche Versammlung einberufen. "Der SKF wird für die kommende Runde keine Mannschaft melden, wie es mit dem Verein weiter geht, wissen wir nicht", so Manuel Kienzler. "Am örtlichen Vereinsleben werden wir weiter selbstverständlich teilnehmen", sagt der Vorsitzende.

Das Aus trifft auch den Gründungsvorstand und Ehrenvorsitzenden Walter Kienzler und den SKVH-Vorsitzenden Dieter Kramer. Der 82-jährige Kienzler hatte zusammen mit zehn Gründungsmitgliedern den Sportkeglerverein SKF Bachheim im Frühjahr 1973 aus der Taufe gehoben.

Es war Walter Kienzler, der mit dem Bau von zwei Bundeskegelbahnen 1971 im Gasthaus Hirschen das Kegeln reaktivierte und den Grundstein für den SKF legte. "Schon als die Bahn noch im Rohbau war, kamen viele interessierte Freizeitkegler, die sich anmeldeten", erinnert sich au Ehefrau Marlies, die selbst aktive Sportkeglerin in Bachheim und Später beim Landesligisten DKC Saig war. Mit der Einweihung an Ostern 1972 spielten gleich sieben Gesellschaftsclubs (Löffingen, Rötenbach, Bräunlingen, Döggingen) in Bachheim wöchentlich. Für den sportbegeisterten Hirschenwirt Kienzler Grund genug, für das Sportkegeln zu werben.

Zusammen mit Egon Kuttruff, Manfred Kuttruff, Remo Christelotti, Walter Reichhart, Otmar Kaltenbrunn, Bruno Meßmer, Helmut Meßmer, Bernd Siebler und Hermann Koßbiel gründete Kienzler die "Sport-Kegel-Freunde Bachheim" SKF, die sich dem Sport-Kegel-Verein Hochschwarzwald (SKVH) anschlossen. Schon im zweiten Vereinsjahr konnte der Vorsitzende Walter Kienzler eine zweite Mannschaft bei den Rundenwettkämpfen melden und die Jugendarbeit trug nach und nach Früchte, so dass die Erfolge nicht lange auf sich warten ließen.

Walter Kienzler war nicht nur 20 Jahre Vorstand, sondern auch Trainer – er wurde später von Otto Maß abgelöst – und auch beim SKVH 13 Jahre Vorsitzender. Sein Engagement führte zum Ehrenvorsitzenden des SKF und SKVH. Seine Leidenschaft vererbte er auch an Tochter Iris, die bei den Deutschen Meisterschaften Rang acht belegte, die Jugend wurde ebenfalls groß geschrieben. Die Bachheimer Kegelbahnen gehörten mit zu den Vierbahnenturnieren, aber auch der SKF spielte und spielt im Kegelsport eine wichtige Rolle. Der heutige Vorsitzende des SKVH, Dieter Kramer aus Bachheim, bedauert das Aus der Bachheimer Kegler, deren Vorsitzender er ebenfalls schon war.