Gesellenstücke stehen im Fokus einer Ausstellung / Fachlehrer Kleiser: anspruchsvolle Stücke auf hohem Niveau
Von Gerold Bächle
Hochschwarzwald. Das Foyer der Sparkasse Hochschwarzwald in Neustadt ist derzeit Schauplatz einer besonderen Ausstellung: Nach dem Abschluss ihrer Gesellenprüfungen, stellen hier junge Zimmerer und Schreiner ihre Gesellstücke öffentlich aus.
"Wir bieten gerne eine Plattform für die Handwerksberufe der Schreiner, Zimmerer und Maurer", betonte Christian Hermann, als er die Ausstellung in der Sparkasse Hochschwarzwald eröffnete. Im Foyer können die Gesellen ihre Handwerkstücke einer breiten Öffentlichkeit präsentieren und damit auch ein Stück Werbung für die Handwerksberufe betreiben. Im Fokus der Ausstellung stehen die drei preisgekrönten Gesellenstücke.
Handwerk erfordert nicht nur Können, sondern auch Ideenreichtum. Robert Tröndle aus Schluchsee konnte mit seinem Schreibtisch die Jury überzeugen. Das Material Kern-Esche sprach schon für sich und das eingebaute schräge Element gab der Schlichtheit einen "gewissen Pfiff". Tröndle durfte sich über den ersten Preis in Höhe von 300 Euro freuen. Der zweite Preis ging an Jonas Ketterer aus Titisee-Neustadt, der mit seinem Sideboard "Männermöbel" punkten konnte und 200 Euro erhielt. Der dritte Preis ging an die einzige Dame, über die 100 Euro durfte sich Katharina Winterhalter aus Reiselfingen freuen. "Ihr Ensemble ›Mein Weg ist das Ziel‹ mit Leiter und Möbel ist ein optischer Blickfang", erklärte Gewerbelehrer Kuno Schlatter, und verbindet Rustikales mit Modernem. So bildet eine alte Holzleiter das Kernstück, an der verschiedene Ablagen angebracht sind. Die 23-Jährige möchte nach der Schreinerausbildung in die Sozialarbeit einsteigen. Gerade hier könnte sie beide Ausbildungen verbinden und mit den Menschen mit Holz arbeiten.
Erstmals sind alle drei Innungen (regionale Arbeitgeberverbände) bei der Ausstellung vertreten. Während die Schreiner ihre verschieden Möbelstücke und die Zimmerer ihre Dachstühle präsentierten, warben die Mauer und Betonbauer mit Infomaterial für diesen Ausbildungsberuf. Der Löffinger Lehrer Kuno Schlatter stellte die einzelnen Dachstuhlmodelle vor. Erstaunlich die Unterschiede, welche Lars Vogt aus Reiselfingen, Daniel Hensel-Schwendemann aus Löffingen (beide im Ausbildungsbetrieb Axel Fehrenbach), Samuel Sibold Löffingen (Rainer Sibold), Dominik Latzel aus Titisee-Neustadt (Joachim Benitz) oder Niklas Wehrle aus Neustadt (Mathias Fürderer) hier präsentierten. Fachlehrer Peter Kleiser, der ebenfalls aus Löffingen stammt, sprach von einem hohen Niveau in der dreijährigen Ausbildung. Es waren kreative Köpfe, Geschicklichkeit und Präzision waren gefragt und dies wurde auch durch die Entwürfe mit CAD-Programmen noch intensiviert.
Kleiser bezeichnete die Gesellenstücke als anspruchsvoll und auf hohem Niveau: "Jeder fertigte ein besonderes Unikat." Auch Wolfgang Schmitt von der Hans-Thoma-Schule und Edgar Lorenz von der Schreiner-Innung würdigten die Arbeiten: Das Handwerk habe nach wie vor goldenen Boden, sei vielfältig und anspruchsvoll, abwechslungsreich und kreativ. Die Gesellenstücke würden die Vielseitigkeit des Handwerks eindrucksvoll aufzeigen.
u Die Arbeiten der neuen Gesellen der Zimmer- und Schreinerinnung: Fabian Blattmann aus Stegen fertigte Dielenmöbel, Jonas Ketterer aus Titisee-Neustadt ein Sideboard, Benjamin Maier aus Kirchzarten einen TV-Schrank, Felix Schuler aus Schollach ein Sideboard, Robert Tröndle aus Schluchsee einen Schreibtisch, Katharina Winterhalder aus Reiselfingen ein Ensemble, Manuel Zähringer aus Breitnau eine Anrichte und David Zahlten aus Lenzkirch einen Schreibtisch.
u Verschiedene Dachstühle präsentierten Lars Vogt aus Reiselfingen, Daniel Hensel-Schwendemann aus Löffingen (beide im Ausbildungsbetrieb Axel Fehrenbach), Samuel Sibold Löffingen (Rainer Sibold), Dominik Latzel Titisee-Neustadt (Joachim Benitz) oder Niklas Wehrle aus Neustadt (Mathias Fürderer).
