Weidegemeinschaft auch weiterhin mit ökologischer Bewirtschaftung / Vielfältige Aufgaben für Waldemar Zepf

Von Gerold Bächle

Löffingen. Die Prüfungen sind sehr streng. Die Arbeit ist intensiv, zahlreiche Vorschriften sind zu beachten. Gleichwohl wird die Weidegemeinschaft Löffingen den seit 2001 eingeschlagenen Weg einer ökologischen Bewirtschaftung weiter gehen und ein Zeichen setzen.

Bei der jüngsten Prüfung, so Johannes Laufer, gab es von den entsprechenden Stellen wieder grünes Licht, und auch die im Turnus von sechs Jahren vorzunehmenden Bodenproben seien als gut beurteilt worden. Allerdings erfordert das Ökosiegel von Weidewart Waldemar Zepf Mehrarbeit, wie er bei der Jahreshauptversammlung aufzeigte. Ob Dünger, Saatgut, Zufütterung, Bekämpfung von Ampfer oder Knaulgras – überall muss auf die biologisch-ökologisch Vorschriften geachtet werden.

Die Kasse, von Artur Klausmann vorgelegt, weist einen ordentlichen Verlust auf, der allerdings durch die Reserven ausgeglichen wird, und durch die Differenzierung sich nur bedingt so groß aussehe, wie der Kassierer erklärte. Neben Anschaffungen und der verspäteten Betriebssparprämie sei in erster Linie ein nicht erkannter Wasserverlust für das Minus verantwortlich, der nun behoben ist.

Auf der 50 Hektar großen Weidefläche an zwei Standorten sind 35 Tränkebecken für die Tiere installiert, so Weidewart Waldemar Zepf. Neben der Betreuung der aufgetrieben Tiere ist das Aufgabengebiet des "Rinderflüsterers" Zepf weit aus vielfältiger. "Es beginnt im Januar und hört Ende Oktober auf", so Waldemar Zepf, der knapp 30 Jahre diese Funktion innen hat.

Die umfangreiche Tätigkeit auf den Weiden ließ manchen staunen. So wurden 100 neue Zaunpfosten angebracht, 96 Stunden für die Heckenpflege aufgebracht, zehn Stunden gemulcht und in 74 Arbeitsstunden Giebel des Gebäudes der Jungviehweide saniert.

Die ökologische Bewirtschaftung beeinflusst auch die Zahl der Jungrinder, die aufgetrieben werden können. "Bei 95 Tieren ist das Limit erreicht", erklärte Schriftführer Helmut Wölfle, um genügend Futter zu gewährleisten. Im vergangenen Jahr war die Weidezeit (179 Tage) der 94 Jungrinder sehr gut, und durch den Regen gab es auch genügend Futter.

Tierarzt Michael Benz hatte lediglich eine Augenkrankheit zu behandeln. Neben der geforderten Flechtenimpfung und Entwurmung schlug Benz vor, eine Fliegenbekämpfung vorzunehmen. Die Versammlung – der Weidegemeinschaft gehören sieben Mitgliedsbetriebe an – beschloss, alle aufzutreibenden Tiere mit einem Fliegenabwehr-Ohrchip (oder Ohranhänger) vor den lästigen Insekten zu schützen.

Bis zum 15. April müssen die auftreibenden Betriebe ihre Tiere anmelden, so der Vorsitzende Johannes Laufer. Neben den Jungrindern ist der Weidewart derzeit beschäftigt, die 25 Obstbäume zu pflegen, die auch ein optisch schönes Bild abgeben.